Coronavirus und die Auswirkungen

12.02.2020

Andrew Jackson, Leiter Fixed Income Internatinonal Federates Hermes / Foto: © Federated Hermes

Industriemetalle: Staatliche Förderung dürfte niedrigere Preise ausgleichen

Auf China entfallen über 50 % der weltweiten Nachfrage nach Industriemetallen. Das bedeutet, dass die Auswirkungen des Virus schwerwiegend sind, insbesondere bei Kupfer und Eisenerz, wo China ein Nettoimporteur ist. Der Preis beider Metalle sank im Januar um etwa 10 %.

Bei der Zugrundelegung von SARS als Indikator für die potenziellen Auswirkungen auf die Märkte sollte bedacht werden, dass China 2003 einen geringeren Anteil an der Gesamtnachfrage nach Metall hatte. Diesmal könnten die Auswirkungen der Epidemie viel größer sein.

Es ist jedoch wahrscheinlich, dass China die Wirtschaft durch Anreize unterstützt, die in der Regel den Metallverbrauch fördern. Während die kurzfristigen Aussichten negativ sind, sehen wir die Möglichkeit einer deutlichen Erholung, sobald das Virus eingedämmt ist.

Wir schätzen die längerfristigen Fundamentaldaten des Sektors positiv ein, haben im Rahmen unserer flexiblen Strategien aber auch eine Reihe defensiver Geschäfte getätigt, darunter Anlagen in Credit-Default-Swaps ausgewählter Bergbauunternehmen mit Exposure zu Kupfer und Eisenerz. Das sollte uns helfen, einer weiteren Abschwächung in diesen Branchen standzuhalten.

Automobilbranche: Epidemie verschlechtert Aussichten für geschwächten Sektor

China ist der größte Automarkt der Welt – und Wuhan gilt als viertgrößter Produzent des Landes als eine der chinesischen „Autostädte“. Obwohl Januar und Februar normalerweise ruhige Monate für die chinesische Automobilindustrie sind, werden sich die Produktionsstopps erheblich auf die Produktion in diesem Jahr auswirken.

Bereits zuvor wurde erwartet, dass 2020 ein schwaches Jahr für die Industrie sein würde, angesichts einer Fortsetzung der Verlangsamung von 2019 und sehr geringen Chancen auf eine Erholung. Die Epidemie verstärkt lediglich unsere negative Einschätzung der Automobilindustrie. Wir haben defensive Positionen in einigen Unternehmen eingenommen, während wir bei robusteren Firmen, die unserer Meinung nach in der Lage sein sollten, die Turbulenzen gut zu überstehen, positiv bleiben.

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