Corona und die Märkte – Q & A

26.03.2020

Thorsten Schrieber, Vertriebsvorstand der DJE Kapital AG / Foto: © DJE

Wie ist das schwächste Glied der Eurozone, Italien, zu beurteilen?

Denkbar wäre, den europäischen Anleihenmarkt zusammenzubringen, um so eine Konvergenz der Zinsen zu erreichen. Die starken Länder müssen den schwachen helfen. Das ginge, indem die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise alle Anleihen bis zu einem Zins von 0,3 Prozent für 10-jährige Titel aufkaufen würde. Schon die Ankündigung würde die Zinsen massiv senken. Käufe der EZB wären gar nicht notwendig. Sonst wäre eine mögliche Konsequenz, dass Italien aus dem Euro aussteigen würde. Europa muss jetzt zusammenrücken, wenn man den Euro erhalten will.

Können Anleger jetzt wieder in die Aktienmärkte einsteigen oder sollten sie abwarten?

Wenn wir die Corona-Krise kurz ausblenden und uns nur auf die Ökonomie konzentrieren, sieht man, dass wir noch für sehr lange Zeit ein Zinsniveau am Nullpunkt haben werden – und die Märkte aktuell und zukünftig mit Liquidität geflutet werden. Ob privater oder institutionelle Anleger: Man wird nicht an Aktien vorbeikommen, sei es für die private Altersvorsorge oder eben dauerhaft im Rahmen von Vorsorgeeinrichtungen. Bei der Aktienauswahl kommt es natürlich auf Solidität, geringe Verschuldung, Substanz und nachhaltige Dividendenorientierung an. Im Rahmen des aktuellen staatlichen Maßnahmenkatalogs ist auch zu beobachten, ob in gewissen Bereichen der Wirtschaft inflationäre Tendenzen auftreten. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht schlüssig ist: Geht man davon aus, dass die aktuelle Krise auch zu einer De-Globalisierung führt, dann können die staatlichen Liquiditätsspritzen auf ein eingeschränktes Angebot treffen und zu Preissteigerungen führen. Historisches Muster wäre hier die Ölkrise 1973.

Ausgehend von der Fragestellung ob jetzt der richtige Zeitpunkt sei wieder einzusteigen, lässt sich dies nicht verkürzt mit ja oder nein beantworten. Niemand hat dazu eine Patentlösung, zumal die weitere Entwicklung der Pandemie und deren ökonomische Auswirkungen offen sind.  Anleger, die mittel- bis langfristig auf Teile ihres Vermögens nicht zugreifen müssen, können jetzt über aktive Multi-Asset Fonds wie den DJE Zins & Dividende vorsichtig an Marktpotentialen teilhaben.

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