BioNTech forscht gegen Corona - und bekommt wohl bald Gesellschaft im NASDAQ

18.03.2020

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Nächstes MIG-Unternehmen will in NASDAQ

Seit vergangenem Herbst ist BioNTech im NASDAQ vertreten (finanzwelt berichtete). Dort könnte es bald Gesellschaft von einem weiteren MIG-Beteiligungsunternehmen erhalten: So gab die Immatics GmbH gestern bekannt, ebenfalls ein Listing an der US-Technologiebörse anzustreben. Das Tübinger Unternehmen ist im Bereich der Krebsimmuntherapie tätig. Seit 2010 sind die von der MIG AG verwalteten MIG Fonds 11 und 13 mit 6 %  an Immatics beteiligt. Zudem investieren das Family Office Strüngmann und die dieverni Hopp BioTech Holding in das Start up.

Für den Weg in den NASDAQ wählte Immatics eine ungewöhnliche Methode. So wird man zunächst mit einem bereits börsennotierten Unternehmen fusionieren. Dabei bringt Immatics seine Krebsprogramme in die Partnerschaft mit ARYA an, das wiederrum 145 Mio. Dollar beisteuert. Im nächsten Schritt werden US-Biotech-Investoren sowie einige Bestandsinvestoren weitere 105 Mio. Dollar in die „neue Immatics“ einbringen. Dieses Unternehmen wird dann im Handel an der NASDAQ notiert. Im 2. Quartal dieses Jahres soll die Transaktion abgeschlossen sein.

"Immatics ist reif für den Kapitalmarkt. Der vom Unternehmen gewählte Weg an die Börse ist bei uns nicht so bekannt, aber keinesfalls ungewöhnlich; in den USA sind in den vergangenen Jahren dutzende High-tech-Unternehmen auf diesem Weg an die Börse gegangen. Der Vorteil ist, dass die Kapitalausstattung von Immatics schon vor dem eigentlichen Börsengang stabil und solide ist“, erklärt Michael Motschmann, General Partner der MIG AG.

Immatics konnte bereits in den vergangenen Jahren von führenden Pharmakonzernen Kapital in hohem Maße einwerben: 2017 30 Millionen US Dollar von Amgen, 2018 54 Millionen US Dollar von Genmab, 2019 75 Millionen US Dollar von Celgene und 2020 50 Millionen US Dollar von GlaxoSmithKline (GSK).

„Mit den Erlösen aus der Fusion mit ARYA, den Einnahmen aus dem jüngsten Deal mit GSK vom Anfang des Jahres sowie dem anstehenden Börsengang dürfte Immatics über Jahre finanziert sein, um seine ambitionierten Pläne in der Entwicklung von Krebsmedikamenten zu verwirklichen. Derzeit unterhält das Unternehmen vier klinische Studien mit verschiedenen Zelltherapien und in mehreren Krebserkrankungen. Hinzu kommt eine Reihe vielversprechender präklinischer Programme, die ebenfalls in Richtung klinische Studien entwickelt werden“, so Motschmann abschließend. (ahu)

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