Bekanntes und Neues

20.12.2019

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Der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China, das nicht enden wollende Brexit-Drama und weitere geopolitische Unruhen sorgten hingegen größtenteils dafür, dass von einem Investment in Schwellenländer abgesehen wurde. Der Blick, gerade in etwas turbulenteren Zeiten, richtete sich eher auf die etablierten Märkte (Industriestaaten). Wirft man einen detaillierten Blick auf die deutschen Indizes/Werte, so lässt sich festhalten, dass Large Caps gegenüber den Mid/Small-Caps die Nase vorn hatten. Auch das ist im Vergleich zu den Vorjahren hervorstechend. Allerdings könnte sich hier künftig, so es nicht zu einer tiefgreifenden Rezession kommt, der Trend wieder umkehren. Positiv ist auch weiterhin die Entwicklung von Immobilien-Aktien. Diese Branche bleibt großer Profiteur der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und des Niedrigzinsniveaus. Nicht grundlos sind

Immobilien-Werte in den einzelnen Indizes aufgestiegen. Das schlägt sich auch in der BVI-Investmentstatistik nieder. Die Zuflüsse in offene Immobilienfonds bleiben hoch. Branchenbezogen bleiben Finanztitel differenziert zu betrachten. Zum Hintergrund: Insbesondere der deutsche Bankensektor weist im Vergleich zu anderen Staaten eine geringere Profitabilität auf. Die starke Ausprägung der Drei-Säulen-Struktur mit privaten Geschäftsbanken, öffentlich-rechtlichen Anbietern und Genossenschaftsbanken unterliegt einem tiefgreifenden Wandelungsprozess und ist in einem Konsolidierungspfad. Die deutschen Finanzinstitute steht vor gewaltigen Herausforderungen. Demgegenüber weisen französische und US-amerikanische Banken gute Berichtszahlen auf. Nicht grundlos werden deutsche Finanzhäuser immer wieder als mögliches Übernahmeziel ins Gespräch gebracht. Die in den vergangenen Jahren atemberaubende Story von gemischten Fondslösungen als Maß der Dinge hat hingegen etwas Kratzer bekommen. Um eine attraktive Rendite zu erwirtschaften, ist dabei Diversifikation über verschiedene Anlageklassen (Private Equity etc.) und Anlagestile vonnöten.

Multi-Asset kombiniert mit einem Zahlungsversprechen (Income) war mitunter hierbei das gefragteste Teilsegment. Überlagert wurden diese regionalen Schwerpunkte von dominierenden Handlungsfeldern wie „Sicherheit“ und „Nachhaltigkeit“. So blieb Gold weiterhin gefragt. Das zeigt auch eine Marktanalyse des Branchenverbandes World Gold Council. Demnach hat die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall im 3. Quartal des Jahres weltweit im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4 % auf mehr als 1.100 Tonnen zugenommen. Und SRI/Nachhaltiges Investieren bleibt wohl das Motto der Stunde. Keine Woche vergeht, ohne dass neue Produkte mit diesem Schwerpunkt neu emittiert werden, wenngleich es dabei doch große, zum Teil auch fundamentale, Unterschiede in der Begriffsdefinition gibt. (hsd)

Fazit Bekannte Outperformer des Vorjahres, wie US-Aktien und Immobilienfonds, standen auch in 2019 weit oben auf der Nachfrageliste. Technologiewerte zogen ebenfalls deutlich an. Klassische Rentenfonds mussten hingegen Abschläge verkraften. Bei börsengehandelten Fonds (ETFs) ist die Rabattschlacht noch voll im Gange; Kunden profitieren von günstigeren Konditionen.

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