BCG: Wettbewerbsdruck im Retailbanking

07.02.2013

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Die Aussichten der Ertragsentwicklung im deutschen Retailbanking haben sich weiter verschlechtert. In den nächsten Jahren steht eine Phase ohne Wachstumsimpulse bevor. Zu diesen Ergebnissen kommt The Boston Consulting Group (BCG) in der aktuellen Ausgabe ihrer "Retail Banking Revenue Pools" für das Jahr 2012.

(fw/ah) Die BCG-Experten rechnen mit einer Stagnation der Erträge - bei einer moderaten Inflation heißt das: mit einem faktischen Rückgang. Erst ab 2015 ist eine leichte Erholung zu erwarten - eine Rückkehr zum Ertragsniveau aus Vorkrisenzeiten rückt damit in weite Ferne. Im Jahr 2011 belief sich der Ertrag des gesamten deutschen Retailbanking-Marktes auf 61,8 Milliarden Euro; mit 63,9 Milliarden Euro liegt die Prognose für 2016 nur um 2,1 Milliarden Euro höher - und fast fünf Milliarden Euro unter dem historischen Hoch von 2007. Dies entspricht einem jährlichen Durchschnittswachstum von 0,7 Prozent - bis 2015 sogar noch etwas darunter. Veränderte Kundenpräferenzen werden sich zugunsten der Einlageprodukte niederschlagen. Die Studie rechnet mit hohen Volumenzuwächsen vor allem bei Tagesgeld (2011 - 2016: +7,6 Prozent jährlich) und Festgeldern (2011 - 2016:+4,2 Prozent jährlich). Das Volumenwachstum resultiert jedoch nur begrenzt in Mehrerträgen - vor allem niedrige Zinsen, aber auch der anhaltende Wettbewerbsdruck bei diesen für Kunden und Banken attraktiven Produkten werden die Margen in den nächsten Jahren schmälern.

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