Auch 2020 war ein Rekordjahr

07.06.2021

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2 Billionen-Grenze in Sichtweite

Mit den Nachhaltigen Geldanlagen erreichen auch die verantwortlichen Investments, für die auch Kapitalanalgen berücksichtigt werden, für die Nachhaltigkeitskriterien auf Unternehmensebene verankert sind, neue Rekordwerte und liegen inzwischen bei 1,93 Billionen Euro, 0,29 Billionen Euro mehr als im Vorjahr. Das verantwortliche Investment ist damit größer als die BIPs aller Volkswirtschaften der EU – mit Ausnahme von Deutschland und Frankreich. Zentrales Instrument beim verantwortlichen Investieren ist die ESG-Integration, d.h. die Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien in den Investmentprozess. In der Folge werden entsprechende Kriterien nicht ausschließlich für spezifisch nachhaltige Mandate oder Fonds berücksichtigt, sondern fließen auch in Anlageentscheidungen für konventionelle Fonds ein. Zweitwichtigste Anlagestrategie im Rahmen des verantwortlichen Investments ist das Engagement, also die Nutzung der Stimmrechte sowie der direkte Dialog mit den Unternehmen. Dieser Ansatz wird auf rund zwei Drittel der verantwortlichen Investments angewendet.

Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht

Die im Rahmen des Marktberichts befragten Experten erwarten, dass der grüne Kapitalmarkt in den nächsten Jahren weiter wachsen sind. So gehen 29 % der Befragten von einem Wachstum von 15 % aus, 36 % erwarten zwischen 15 und 30 % Zuwachs, 35 % sogar von mehr als 30 %.

Nach Einschätzung der Befragten sind die weitere Entwicklung die Nachfrage institutioneller Investoren, Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen, verstärkte Marketingaktivitäten sowie die steigende Reputation dieser Anlageform Schlüsselfaktoren für die weitere Entwicklung des nachhaltigen Kapitalmarktes. Auch das damit verbundene steigende Interesse der Privatanleger dürfte sich positiv auf den Markt auswirken.

Im Rahmen des EU-Aktionsplan Finanzierung nachhaltigen Wachstums sind bereits verschiedene Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Marktes umgesetzt worden, unter anderem die Einführung der ersten Vorgaben der Offenlegungsverordnung im März dieses Jahres. Weitere Impulse erwartet das FNG insbesondere von der Einführung der ESG-Präferenzabfrage im Oktober 2022. (ahu)