Wohnimmobilien: Hier wird noch ein Wertzuwachs prognostiziert
22.05.2023
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Der Preisboom am Immobilienmarkt hat ein Ende: In fast der Hälfte aller 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte fallen die Preise für Eigentumswohnungen real und liegen bis 2035 um mindestens zwei Prozent unter dem heutigen Niveau. In jedem zehnten Gebiet stagnieren die Preise mit Werten zwischen -0,15 und +0,15 Prozent pro Jahr. Dies sind Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2022“, für die das Hamburgische WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) eine Kaufpreisprognose bis 2035 erstellt hat.
Die Studien-Experten der HWWI haben außerdem festgestellt, dass es auch unter den Einflüssen von Inflation, steigenden Zinsen und stagnierender Nachfrage am deutschen Immobilienmarkt Regionen geben wird, in denen Immobilienbesitzer in den kommenden Jahren mit einem Wertzuwachs rechnen können. In 43 % der Regionen prognostiziert die Studie einen Anstieg der Kaufpreise real um mehr als 0,15 % pro Jahr bis 2035. Das entspricht insgesamt einem Plus von mindestens zwei Prozent bis 2035.
Vielerorts stagnieren oder sinken die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland, der Jahre andauernde Aufwärtstrend hat ein vorläufiges Ende gefunden. Auch in der langfristigen Betrachtung stehen die Zeichen eher auf Stillstand. Doch das gilt nicht für alle Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland gleichermaßen. In wachsenden Regionen mit hohen Anteilen jüngerer, gutverdienender Erwerbstätiger an der Bevölkerung dürfen Käufer und Eigentümer von Wohnungen bis 2035 mit weiteren Wertzuwächsen rechnen. Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen für Wohnimmobilien finden Eigentümer und Kaufinteressierte vor allem im Süden und Nordwesten der Republik. In den Flächenländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein steigen die Kaufpreise im Durchschnitt über alle Regionen an.
Auch die Immobilienmärkte vieler Großstädte nebst Umland profitieren von guten demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Unter den sogenannten „Big Seven“, also den sieben größten deutschen Metropolen, wird der stärkste Preisanstieg erneut in München erwartet. Der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Deutschlands derzeit teuerster Großstadt wird nach Berechnungen der HWWI-Experten bis 2035 jährlich real nochmals um mehr als zwei Prozent wachsen. In Hamburg, der derzeit zweitteuersten Stadt unter den Big Seven, verläuft die Preisentwicklung demgegenüber deutlich moderater. In der Hansestadt können Besitzer von Eigentumswohnungen mit einem Wertzuwachs von 0,29 % pro Jahr bis 2035 rechnen.
Kaufpreisprognose mit dem HWWI-Wohnungsmarktmodell
Im Rahmen der Kaufpreisprognose für die 400 kreisfreien Städte und Landkreise werden Angebots- und Nachfrageentwicklungen auf Basis verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung sowie zu Wohnausgaben und Wohnungsangebot modelliert. Das HWWI-Wohnungsmarktmodell vollzieht nach, wie sich diese Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende der Modellrechnung steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2022 bis 2035. Ausgewiesen wird der durchschnittliche jährliche reale Preistrend.
„Steigende Zinsen, Inflation und die damit schwächelnde Nachfrage lassen die Preise im Betrachtungszeitraum bis 2035 nicht mehr so stark steigen wie in den vergangenen Jahren“, berichtet Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien. „Langfristig werden die Wertentwicklungen auf dem Immobilienmarkt vor allem durch die demografischen sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen der jeweiligen Regionen bestimmt. In Städten und Gebieten mit starkem Zuzug und vielen Arbeitsplätzen bleiben Eigentumswohnungen begehrt und die Preise ziehen weiter an.“
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