Wo lohnt sich investieren noch?

07.09.2018

Detlef Koch, Standortleiter Frankfurt von BEITEN BURKHARDT bei der Präsentation der 5 % Studie / Foto: © BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Co-Working als Ausweg?

Die Assetklasse der Co-Working-Spaces ist noch relativ jung – und genau dort liegt auch das Problem: Bislang haben diese noch keinen kompletten Konjunkturzyklus mitgemacht und Investoren scheuen sie noch, weil sie nicht wissen, ob im Abschwung Co-Working-Spaces die ersten Opfer wären. Wenn Co-Working-Spaces sich als konjunkturresistent erweisen, könnten sie aber zu einer Anlagealternative im Bürosegment werden – auch weil viele etablierte Unternehmen diese mittlerweile nutzen. Das wurde ebenfalls bei der gestrigen Studienpräsentation deutlich.

Wohnimmobilien weiter unter Druck

Trotz der Mietpreisbremse, die bei der gestrigen Veranstaltung erneut heftig kritisiert wurde, steigen die Mieten für Wohnimmobilien in deutschen Großstädten weiter. Jedoch werden auch die Immobilien selbst immer teurer, sodass die Renditeniveaus immer weiter sinken. Selbst in B-Märkten erzielen Investoren mit Wohnimmobilien nur noch Renditen zwischen 2,8 und 3,3 %. „Das erneute Absinken der Renditen zeigt: Viele Investoren haben es zunehmend schwer, ihr Mindestziel des Inflationsschutzes zu erreichen“, kommentiert Sven Carstensen die Entwicklung. So ist die Inflationsrate zuletzt wieder auf ca. 2 % gestiegen.

Selbst die bei Investoren gefragten Universitätsstädte bringen Investoren nur noch Renditen von durchschnittlich 3,2 %. Insgesamt erwartet bulwiengesa, dass die angespannt Lage auf den Wohnungsmärkten weiter anhalten und es zumindest in den Großstädten zu keiner Veränderung des Preisniveaus kommen wird. Die Studienautoren schließen jedoch nicht aus, dass Lagen und Objekte mit Qualitätsdefiziten bei einem abkühlenden Markt neu einzupreisen sind.

Hat der Einzelhandel noch Zukunft?

Der zunehmende Online Handel hat massive Auswirkungen auf den stationären Einzelhandel (finanzwelt berichtete). So sind die Zuwachsraten im Onlinehandel und dem klassischen Versandhandel („Distanzhandel“) um ein Vielfaches höher als im stationären Einzelhandel – und das wohl kaum wegen dem klassischen Versandhandel. Diese Skepsis spiegelt sich auch in den Renditekennzahlen wider. Bei Shoppingcenter, die von vielen auf dem absteigenden Ast gesehen werden (finanzwelt berichtete), bleiben die Preise weiterhin konstant. Hierbei ist aber auch zu beachten, dass gut laufende Shopping-Center derzeit nicht verkauft werden. Aufgrund etwas erhöhter Inflationserwartungen steigt die IRR bei Einzelhandelsimmobilien leicht an und liegt nun bei 3 % bis 3,7 %. Da Fachmärkte als weniger anfällig gegenüber dem Onlinehandel angesehen werden, sind sie weiterhin gefragte Renditeziele. (ahu)

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