„Wir wollen die Nummer 1 in Deutschland werden“
02.05.2019
Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG / Foto: © Generali
Boom bei Smart Insurance
Die Generali wurde 1831 gegründet und damit 30 Jahre vor dem modernen italienischen Staat. Diese fast 200-jährige Tradition bedeutet aber nicht, dass man beim Versicherer nicht neuer Technologie gegenüber aufgeschlossen ist. So hat der Konzern in Deutschland in den vergangenen Jahren seine Produktfamilie mit Generali Vitality, Generali Mobility, Generali Domocity sowie Cyberidentity (IDProtect) in der Rechtsschutzversicherung in nahezu jedem Versicherungsbereich umfassend erweitert.
„Genau da machen wir jetzt weiter und werden diese Entwicklung 2019 und 2020 deutlich beschleunigen. Das bezieht sich vor allem auf Produkte und Dienstleistungen, aber auch im Backoffice wollen wir mit unserem Kundenservice punkten: zum Beispiel im Bereich Schadenmanagement oder mit künstlicher Intelligenz. Wir nennen das ‚One Smart Company‘. Wir haben zahlreiche Initiativen angestoßen und werden über diese weiteres Wachstum generieren. Mit innovativen Lösungen und unserem einzigartigen Vertriebsnetzwerk wollen wir unsere Kunden ein Leben lang begleiten“, erklärt Liverani. Hierzulande hat die Generali über die gesamte Smart-Insurance-Produktpalette inzwischen die Marke von 240.000 Verträgen überschritten. Diese Zahl soll noch weiter steigen. So wird die Generali in Deutschland im Rahmen der globalen Strategie „Generali 2021“ ihr Smart-Insurance-Programm ausbauen und neue Produkte und Dienstleistungen starten, vor allem im Bereich der Prävention und der Assistance-Leistungen.
Stärkung der Vertriebskanäle soll weiteres Wachstum bringen
Zur Mitte des Jahres fand der Übergang des Exklusiv-Vertriebs Generali (EVG) auf den langjährigen strategischen Vertriebspartner DVAG statt, an dem die Generali mit 40 % beteiligt ist. Aufgrund der Beratungsstärke und der exzellenten Vertriebskraft der DVAG wird der Versicherungskonzern seine Kernmarke „Generali“ im deutschen Markt stärken und weiter wachsen. Das Rebranding der AachenMünchener beginnt Mitte 2019.
Zudem wird die Generali in Deutschland in den Ausbau des Onlinevertriebs ihres Direktversicherers CosmosDirekt investieren. Das Unternehmen, das schon Marktführer in der Risikolebensversicherung ist, wird sein Angebot in den Segmenten Komposit, Kranken und Rechtsschutz weiter ausbauen.
Auch ihr Maklergeschäft hat die Generali in Deutschland neu geordnet. So wird unter der Marke „Dialog“ das gesamte Maklergeschäft des Konzerns hierzulande konzentriert (finanzwelt berichtete). Für dieses neue Geschäft sind die bestehende Dialog Lebensversicherungs-AG und am Mitte des Jahres die neu gegründete Dialog Versicherung-AG Risikoträger.
Neuausrichtung des Biometrie-Geschäfts
Im vergangenen Jahr setzte die Generali in der Lebens- und Krankenversicherung die Veränderung ihres Business-Mixes von Garantieprodukten zu fondsgebundenen Produkten und Biometrie weiter fort und verstärkt damit ihre Neuausrichtung. Die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung (ohne Kranken) konnten um 3 % gegenüber dem Vorjahr auf 7,4 Mrd. Euro gesteigert werden. In der Krankenversicherung steigerte die Generali ihre Prämieneinnahmen in einem schwierigen Marktumfeld auf 2,5 Mrd. Euro.
Vor allem bei der Absicherung biometrischer Risiken (+5,8 %) und in der fondsgebundenen Lebensversicherung (+ 5,6%) konnte die Generali Group zulegen. Bei reinen Sparprodukten sind die laufenden Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung planmäßig zurückgegangen und zwar um 5,8 % gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich der fondsgebundenen Lebensversicherung und in der Risikolebensversicherung will der Konzern auch in Zukunft weiter wachsen.
In der Schaden- und Unfallversicherung konnte die Generali in Deutschland die Prämieneinnahmen auf 3,8 Mrd. Euro (+1,3 %) steigern und erneut eine hervorragende Profitabilität erzielen. Trotz der Auswirkungen von Elementarschäden liegt die Combined Ratio der Generali bei 92,7 %. (ahu)