„Wir sind uns der existentiellen Bedeutung dieses Themas voll bewusst“

27.01.2020

Ottmar Heinen, Vorstandsvorsitzender der PROJECT Beteiligungen AG / Foto: © PROJECT

Nachhaltigkeit gewinnt bei institutionellen Investoren an Bedeutung

Welche Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit vor allem für institutionelle Investoren hat, zeigt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes Alternative Investments (BAI): In dieser gaben ca. 70 % der Befragten an, dass ESG-Kriterien bereits Teil der Anlagestrategie und –entscheidung seien. Während bei manchen diese Aspekte bereits fester Bestandteil des Due Diligence-Prozesses sind, ziehen andere nach. Seit Anfang des Jahres müssen diese Großinvestoren im Rahmen ihres Risikomanagements auch ESG-Risiken erfassen und bewerten. Entsprechend erfreuen sich die von PROJECT Investment angebotenen Anlagestrategien bei Investoren großer Beliebtheit. Neben reinen Projektentwicklungsfonds gehören dazu auch sogenannte „Develop and hold“- Konzepte, in deren Rahmen PROJECT für institutionelle Anleger Wohnobjekte baut, langfristig vermietet und hält. Hier geht es letztendlich um die Schaffung von Nachhaltigkeit im Wohnbau: Bezahlbares Wohnungseigentum bzw. langfristige Vermietbarkeit zu für Mieter erschwinglichen Preisen, niedrige Energiekosten (und damit hohe Energieeffizienz), Förderung digitaler und mobiler Wohnkonzepte mit Fahrradstellplätzen, E-Aufladestationen sowie ein familiengerechtes Wohnumfeld mit optimaler Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

BaFin kündigt ESG-Forcierung an

Institutionelle Investoren handeln nicht nur im Wissen darüber, dass die Vorschriften zur Nachhaltigkeit ihrer Investments bald schärfer werden. Es geht ihnen auch um die Art und Weise, wie Rendite erzielt wird sowie um das eigene Image – Aspekte, die sie vielfach bereits zum Umdenken bewogen haben. Je mehr Investoren nach ESG-Grundsätzen handeln, desto mehr wird auch das breite Publikum seine Sichtweise ändern. Zudem hat BaFin das ESG-Thema offiziell forciert. In den im Januar veröffentlichten Aufsichtsschwerpunkten 2020 wurde der ESG-Bereich fest verankert: „Im Jahr 2020 entwickelt die BaFin ein Konzept und eine Strategie, um das aufsichtliche Ambitionsniveau für das Management von Nachhaltigkeitsrisiken zu konkretisieren. Ab 2021 sollen Nachhaltigkeitsrisiken systematisch durch bestehende Aufsichtsinstrumente der BaFin erfasst und adressiert werden. Zugleich agiert die BaFin als Beobachterin im Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung und unterstützt das Bundesfinanzministerium national und international auf dem Gebiet der nachhaltigen Finanzwirtschaft.“

Die Finanzaufsicht signalisiert damit die grundlegende Bedeutung, die sie ESG-Kriterien bemisst. „Initiatoren sollten sich daher frühzeitig darauf einstellen und Vorbereitungen treffen, dass ESG-Kriterien bei ihren Finanzanlageprodukten bald schon ein substanzieller Gradmesser für den künftigen Platzierungserfolg sein dürften. Unser Haus bereitet sich bereits vorausschauend auf Anforderungen vor, die ESG-relevant sein werden oder können. Sobald der Gesetzgeber einen klaren ESG-Kriterienkatalog definiert hat, werden wir weitere konkrete Schritte einleiten, da wir diesen als künftiges Qualitätsmerkmal von Finanzanlagen verstehen“, resümiert Heinen. (ahu)