„ Wir sind Manager und Dienstleister, nicht nur Vermieter“
09.07.2021
Marc Schumann, Geschäftsführer Solvium Capital / Foto: © Solvium
finanzwelt: Manche Anbieter schwören ja auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern und sind damit sehr erfolgreich. Warum macht Solvium das anders? Schumann» Das kann ja auch in vielen Fällen sehr vernünftig sein. Zum Beispiel dann, wenn man von dem Management zu wenig versteht oder sich im Mikromarkt nicht auskennt. Das ist in unserem Fall anders. Sowohl ich selbst als auch die Führungskräfte unserer Gruppe kennen das Geschäft quasi von der Pike auf. Das ist eine ganz andere Basis. Wir sind eben nicht nur Strukturierer von Finanzanlagen in Deutschland, sondern können in Fernost den Einkauf und das Vermietgeschäft mit unseren Schwestergesellschaften steuern und weiterentwickeln. So wie es unsere Kunden wollen, so wie der Markt es verlangt und so wie es unseren Interessen entspricht.
finanzwelt: Und Ihre Interessen wären? Schumann» Die versprochenen Renditen unserer Angebote an Anleger einhalten. Wir wollen zufriedene Anleger! Nur dann funktioniert das Neugeschäft. Das wird viel zu selten offen gesagt. Dazu müssen immer möglichst viele der Container zu möglichst hohen Mieten für unsere Kunden im Einsatz sein. Und das machen wir mit dem sogenannten ‚Hands-on-Approach‘. Wir wissen, bei wem unsere Container sind, das ist die eine Seite, wir wissen aber auch, wo wir Container für unsere Kunden beschaffen können, wenn diese kurzfristig Bedarf haben. Ansonsten erledigen wir für unsere Kunden allerhand Dienstleistungen rund um den Container.
finanzwelt: FW: Reedereien geraten aber auch mal in Zahlungsschwierigkeiten. Schumann» Richtig, das Risiko besteht immer. Zurzeit ist es zwar durch die hohen Frachtraten geringer als gewöhnlich, aber ja. Dieses Risiko müssen wir managen. Zum einen vermeiden wir Klumpenrisiken, d. h. unsere Container sind an aktuell mehr als 150 unterschiedliche Reedereien und Logistikunternehmen vermietet und unser Portfolio erreicht so eine breite Risikostreuung. Zum anderen prüfen wir die Bonität unserer Mieter sehr genau und ziehen auch internationale Wirtschaftsauskunfteien mit ihrer Expertise hinzu.
finanzwelt: Lagen Sie denn schon mal mit Ihrer Einschätzung daneben? Schumann» Nicht so, dass es schmerzhaft gewesen wäre. Wir beobachten das Zahlungsverhalten unserer Mieter sehr genau. Sobald wir aus dem Markt von Problemen erfahren, ergreifen wir schnell Maßnahmen und holen unsere Container zurück, um so im Interesse unserer Anleger deren Investments zu schützen. Dies ist bislang aber nur sehr selten vorgekommen und wir waren immer in der Lage, die Container zu sichern, bevor es zu einer Insolvenz kam und schnell an andere Mieter neu zu vermieten. Und wie gesagt, zurzeit macht die Vermietung uns und unsere Anleger glücklich. (fw)