„Wir sind auf die Zinswende vorbereitet“
14.04.2022
Christian Kunz, Sales & Marketingleiter von TSO. Foto: © TSO
US-Immobilien sind bei deutschen Anlegern beliebt. Wer dort investiert, muss die amerikanische Wirtschaft im Blick behalten. Zum Erfolg aber gehört einiges mehr. Wir sprachen mit Christian Kunz, Sales & Marketingleiter von TSO, einem Spezialanbieter für Investments in Gewerbeimmobilien im Südosten der USA.
finanzwelt: Die US-Notenbank Fed macht sich bereit für die Zinswende. Wo stehen die Vereinigten Staaten wirtschaftlich im Frühjahr 2022? Christian Kunz» Die US-Wirtschaft erholt sich von der Corona-Krise. Im 4. Quartal 2021 wuchs sie um 6,9 %. Die Unternehmen liefern weiterhin starke Zahlen. Beeindruckend ist auch der Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist landesweit auf circa 4,0 % gesunken. Im Südosten der USA, wo der Fokus unserer Investitionstätigkeit liegt, nähert sich die Quote sogar der 3 %-Marke an. Allerdings trägt der starke Arbeitsmarkt zusammen mit Engpässen in den Lieferketten und staatlichen Anreizen zur steigenden Inflation bei. Und der Krieg in der Ukraine tut über steigende Rohstoffpreise ein Übriges. Wir gehen davon aus, dass die geldpolitische Wende der Fed mehrere Zinserhöhungen mit sich bringen wird.
finanzwelt: Gewerbeimmobilienpreise werden von vielen Faktoren getrieben. Einer davon ist Inflation. Insofern gute Vorzeichen für dieses Teilsegment? Kunz» Nun, die Preisentwicklung ist für Gewerbeimmobilien eine wichtige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingung. Es gibt aber eine Vielzahl von Faktoren, die wir bei allen Immobilien berücksichtigen. Zum Beispiel entscheidet in den USA der Vermietungsstand stärker als in Europa über den Preis einer Immobilie. Aktives Management und die Entwicklung von Immobilien schaffen hier einen echten Mehrwert. Für die Entwicklung amerikanischer Gewerbeimmobilien sind wir daher optimistisch.
finanzwelt: Was ändert sich, wenn mehr Zinsschritte vollzogen werden als bis dato angenommen bzw. eingepreist? Kunz» Die Erwartung einer strafferen Geldpolitik ist derzeit nur einer von vielen Gründen, die zu größeren Schwankungen und zu Neubewertungen riskanterer Assetklassen geführt hat. Das dürfte so bleiben, bis der Weg erkennbar wird, den die Fed gehen will. Die Nachfrage nach Immobilien sollte jedoch lebhaft bleiben. Im 4. Quartal 2021, als bereits mehrere Zinserhöhungen prognostiziert wurden, stieg das Investitionsvolumen für gewerbliche Immobilien in den USA gegenüber dem Vorjahr auf einen Rekordwert von 296 Mrd. US-Dollar.
finanzwelt: Ab wann aber werden die US-Zinsen zum Problem? Kunz» Auf unsere Investitionen werden sich Zinserhöhungen der Fed kaum auswirken, da wir unsere Zinssätze genau zu diesem Zweck abgesichert haben. Im vergangenen Jahr haben wir Refinanzierungen im erheblichen Umfang vorgenommen. So profitieren unsere Anleger langfristig von den günstigen Zinsen.
Warum die TSO ihren Fokus auch zukünftig auf den Südosten der USA legt und was Anleger erwarten können, lesen Sie auf Seite 2.