Was kommt nach dem Crash?

14.04.2020

Ottmar Wolf, Vorstand der FAM Frankfurt Asset Management AG / Foto: © FAM Frankfurt Asset Management AG

Im Allgemeinen hassen Aktienbesitzer und High Yield-Investoren Unsicherheit wie der Teufel das Weihwasser. Schließlich stellen unbekannte Szenarien an der Börse ein Risiko dar, für das sie nicht adäquat entlohnt werden. Hohe Kursrückgänge sind die Folge. Andererseits zeigt der Blick in die Vergangenheit jedoch auch, dass es genau diese Phasen sind, in denen erfolgreiche Anleger die Basis für langfristige Vermögenszuwächse legen.

Im ersten Quartal 2020 waren die internationalen Kapitalmärkte von der größten Unsicherheit seit der Weltfinanzkrise 2008 gepräggt. Undefinierbare Ängste und das „Nicht-Abschätzen-Können“ von Ereignissen und ihren Folgen stellen für die menschliche Psyche aber eine maximale Belastung dar und wirken sich auf die Stimmung an den Börsen deshalb verheerender aus. Insofern ist es leicht nachzuvollziehen, warum wir in den zurückliegenden Wochen den schnellsten Crash aller Zeiten erlebt haben. Dabei betrugen die Verluste beim DAX nach den ersten drei Crash-Wochen im März 38,7 Prozent. Zwei der sechs größten Tagesverluste in der Historie des Deutschen Aktienindex sind in dieser Phase gefallen, darunter war mit dem 12. März 2020 der zweitschlechteste Tag in der Geschichte des DAX überhaupt.

Den Crash als Chance begreifen

Da der Kaufmann für das Gewesene bekanntlich nichts gibt, muss es nun darum gehen, den Blick nach vorne zu richten und aus dem Crash und der extrem hohen Unsicherheit an den Märkten das Beste zu machen. Dazu möchten wir zunächst drei alte Börsenweisheiten zitieren:

Die Unsicherheit bringt Opportunitäten, die Baisse ist die Mutter der Hausse und im Einkauf liegt der Gewinn. Alle drei Börsenweisheiten haben die gleiche Botschaft: Die Zukunft an der Börse wird wieder mehr Freude bereiten. Dabei wissen wir sehr wohl, dass jeder starke Einbruch weh tut. Schließlich erleidet niemand gerne Verluste, selbst wenn diese zunächst „nur“ buchhalterischer Natur sind. Hinzu kommt in jedem Crash das Gefühl, dass es keinen Ausweg mehr gäbe, eine positive Perspektive schlichtweg nicht vorhanden sei und alles immer noch schlimmer werde. Das sind für viele Anleger sicherlich auch in diesen Zeiten die Gefühle, die sich bei einem Blick ins Depot breitmachen. Daher auch die drei mutmachenden Börsenweisheiten, die bislang immer richtig waren und die nach unserer festen Überzeugung auch diesmal ihre Gültigkeit behalten werden.

Warum trotz düsterer Aussichten weiterhin Hoffnung besteht, lesen Sie auf Seite 2