Was die Märkte 2017 bewegt
14.02.2017
Lars Kreckel ©LGIM
Wie wirkt sich Donald Trumps Politik auf den Aktienmarkt aus? Was bedeutet der Brexit für Europa? Und was ist eigentlich mit China? Das noch junge Jahr 2017 hält viele Fragen für Anleger bereit. Experten von Legal & General Investment Management (LGIM) geben Antworten.
USA: Rezession bleibt 2017 wahrscheinlich aus
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Tim Drayson © LGIM[/caption]
„Das Risiko einer Rezession bleibt kurzfristig niedrig, obwohl sich die Konjunktur in der späten Expansionsphase des Zyklus befindet. Im Jahr 2017 scheint das Wachstum sogar anzuziehen“, sagt Tim Drayson, Head of Economics bei LGIM. Anfang des Jahres wuchs die amerikanische Wirtschaft zwar nur schleppend, doch nun befinde sie sich auf dem besten Weg zur Erholung. „Ein robuster Arbeitsmarkt und steigende Konsumausgaben erhöhen die Wachstumsaussichten für 2017. Falls Trump sein Steuer- und Ausgabenprogramm umsetzt, besteht das Risiko eher darin, dass die amerikanische Wirtschaft zu schnell wächst, statt zu langsam. Sollte dies neben rascheren Zinsanhebungen geschehen, könnten die Märkte auf dem besten Wege sein, die nächste Rezession – die wir für 2019 erwarten – zum Jahresende vorwegzunehmen“, sagt Drayson.
Fiskalpolitik Trumps könnte US-Aktien belasten
„Die Unsicherheit am Aktienmarkt geht in beide Richtungen, sodass wir für 2017 mit einem Plus von 15 Prozent, einem Minus von 15 Prozent oder sogar beidem rechnen“, sagt Lars Kreckel, Global Equity Strategist bei LGIM. Das überraschende Wahlergebnis in den USA wurde von den US-Aktienmärkten bisher positiv aufgenommen. Noch überwiegen das wirtschaftsfreundliche Programm von Trump, die Aussichten auf eine Deregulierung und die Erhöhung der Ausgaben die Bedenken im Hinblick auf zunehmenden Protektionismus und eine unsichere Auslandspolitik. „Signifikante Erhöhungen der Staatsausgaben oder Steuersenkungen könnten zu einem zweistelligen Ergebniswachstum führen und die Aktienkurse – wenn auch nur vorübergehend – deutlich nach oben drücken. Alle Handlungen Trumps, die dem Welthandel Schaden zufügen oder geopolitische Spannungen verursachen könnten, werden sich voraussichtlich negativ auf die Aktien auswirken“, sagt Kreckel.
Was Trump für den US-Dollar und die Zinssätze bedeutet
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Willem Klijnstra ©LGIM[/caption]
„Der Konsens spricht für einen starken US-Dollar, besonders im Vergleich zu asiatischen Währungen. Dennoch sehen wir einige Rückschläge voraus. Viel wird davon abhängen, ob die Fed als Reaktion auf die Stärke des US-Dollars ihr Zinserhöhungstempo drosseln könnte“, sagt Willem Klijnstra, Währungsexperte bei LGIM. Der US-Dollar stand Ende 2016 unter Druck, da der Markt von höheren US-Zinssätzen und einer ausgabefreudigen Trump-Regierung ausging. Die USA werden 2017 voraussichtlich das wirtschaftlich am schnellsten wachsende Industrieland sein. Mögliche Steueränderungen, die amerikanische Unternehmen dazu bewegen sollen, im Ausland erwirtschaftete Gewinne nach Hause zu bringen, erhöhen das Risiko, dass der US-Dollar weiter steigt. „Wir raten zur Vorsicht. Jegliche Maßnahmen, die das Vertrauen in das Wachstum der USA schwächen sowie fortwährende Zinserhöhungen könnten zu einem starken Nachgeben des Dollars führen“, sagt Willem Klijnstra.
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