Vor- und Nachteile verschiedener Immobilienbeteiligungen

13.12.2019

Dominik Pederzani / Foto: © Linus Capital

Club-Deals

Bei einem Club-Deal beteiligen sich vor allem Family Offices und vermögende Privatpersonen, häufig in Form von Immobilienfinanzierungen, an ausgewählten Immobilienprojekten. Je nach Art des Projektes sind Renditen zwischen sechs und zehn Prozent möglich – manchmal sogar mehr. Die Investitionssummen liegen allerdings bei mindestens 200.000 Euro je Beteiligung. Das Investment wird häufig von einem professionellen Dienstleister strukturiert und betreut. Im Idealfall ist der Dienstleister/Fonds selbst als Ankerinvestor an dem Projekt beteiligt. In diesem Fall übernimmt er häufig die gesamte Prüfung des Projektes und stellt den Co-Investoren die Ergebnisse der Due Diligence zur Verfügung. Die Investoren erhalten meist umfassende Mitbestimmungs- und Informationsrechte. In jedem Fall entscheidet bei dieser Anlageform immer der Investor auf Einzelprojektbasis.

Crowdinvesting

Ein neuerer Trend in der Immobilienbranche sind sogenannte Crowdinvestments. Ähnlich zu Club-Deals bieten sie Investoren die Möglichkeit, sich auf Einzelprojekt-Basis an Immobilienprojekten zu beteiligen. Anleger sollten mit etwas geringeren Renditen im Vergleich zu Club-Deals rechnen (i.d.R. zwischen vier und sieben Prozent). Außerdem sorgen schlechtere Sicherheiten-Strukturen für ein deutlich erhöhtes Risiko. Dies spiegelt sich unter anderem in der zunehmenden Anzahl der Insolvenzfälle in diesem Bereich wider. Die niedrigen Mindestinvestitionssummen ermöglichen Anlegern jedoch eine breite Streuung über verschiedene Projekte. Crowdinvestments eignen sich daher in erster Linie für interessierte Kleinanleger, die selbst entscheiden möchten, an welchen Projekten sie sich beteiligen.

Direktinvestitionen

Direktinvestitionen in Immobilien bieten attraktive Renditen – nicht zuletzt aufgrund der entfallenden Kostenstruktur im Vergleich zu Immobilienfonds. Investoren sollten aber den erheblichen Zeitaufwand für das Management von Direktinvestitionen und das notwendige Know-How, speziell bei der Beteiligung an Projektentwicklungen, nicht unterschätzen. Vor allem die Akquise attraktiver Projekte oder Immobilienentwickler erfordert ein starkes Netzwerk und Marktzugang, der vielen Privatinvestoren fehlt.

Dominik Pederzani COO Linus Capital