Von wegen Krisenstimmung
28.08.2020
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Wirtschaftliche Verluste gefährden die bAV
Bei den großen Versorgungswerken beurteilt man die Folgen sehr unterschiedlich, wie die Beispiele MetallRente und KlinikRente zeigen. Hubertus Mund etwa, Geschäftsführer der KlinikRente Versorgungswerk GmbH, sieht sogar erhebliche Folgen der Pandemie für die bAV: „Ein noch nie dagewesener Lockdown muss sich ganz einfach auf die betriebliche Altersversorgung auswirken – und das ganz massiv. Es gibt sehr viele Unternehmen und ganz Industriezweige, die während und im Nachgang der Coronapandemie von deutlichen wirtschaftlichen Verlusten geprägt sind.“ Das habe selbstverständlich auch Auswirkungen auf die bAV. Es blieben allerdings die Entwicklung der Insolvenzen infolge Corona und die damit verbundenen Wirkungen auf die Sicherungs- Mechanismen abzuwarten. Die hohe Verbreitung der Kurzarbeit werde sich auf die Entgeltumwandlung auswirken. Besonderheiten gebe es in dieser Hinsicht bei KlinikRente: Die Zielgruppe Krankenhäuser, Reha- und Pflegeeinrichtungen sei durch die Pandemie nicht nur in den Fokus gerückt, sondern habe weiter an Bedeutung gewonnen. Corona habe auch gezeigt, wie wichtig ein starkes und sehr gut funktionierendes Gesundheitswesen in solch einer für alle sehr bedrohlichen Situation sei. Der Wettbewerb um die Köpfe gerade im Gesundheitswesen unterstütze die bAV als ein wesentliches Attraktivitätsmerkmal von Arbeitgebern. Gleichzeitig steige in Krisenzeiten der Bedarf nach Versorgungssystemen mit hoher Sicherheit und langfristiger Stabilität. Mund: „Und genau deshalb setzen immer mehr Unternehmen auf die großen Branchenversorgungswerke mit Konsortialstruktur. Für Makler die beste Möglichkeit, sich von anderen ‚normalen‘ Versicherungsangeboten abzuheben.“ Heribert Karch, Geschäftsführer der MetallRente GmbH, führt einen interessanten Vergleich an: „Wir verzeichnen in den Lockdown-Wochen immer noch mehr Neuzusagen als im Vergleichszeitraum der schweren Finanzkrise 2009.“ Nach zwei außergewöhnlichen Rekordjahren seien bis Ende Mai knapp 26.000 neue MetallRente- Verträge abgeschlossen worden. Und trotz Lockdown habe man in diesem Jahr bereits über 650 neue Kundenunternehmen gewonnen.
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