Volldampf voraus

21.06.2021

Foto: © oatintro - stock.adobe.com

Große Qualitätsunterschiede

Christian Nuschele, Head of Sales & Marketing bei Standard Life, erklärt die Corona-Resistenz so: „Die vergangenen zwölf Monate waren auch an den Finanzmärkten sehr außergewöhnlich. Nach dem sehr starken Einbruch der Börsen haben sich diese aber wieder enorm schnell erholt. Das haben wir in der Geschwindigkeit zuvor nicht gesehen und davon haben natürlich auch Multi-Asset-Fonds profitiert.“ Zusätzlich hätten die Corona-Maßnahmen dafür gesorgt, dass uns die Niedrigzinsen wahrscheinlich noch länger begleiten würden als dies vor der Krise prognostiziert worden sei. Multi-Asset-Fonds hätten gezeigt, dass sie auch in Zeiten niedriger Zinsen eine attraktive Rendite erwirtschaften und damit einen Beitrag zu einer erfolgreichen Altersvorsorge leisten könnten. Dadurch sei die Nachfrage nach solchen Lösungen nochmals verstärkt worden. Das sieht Dirk Fischer, Geschäftsführer der Patriarch Multi-Manager GmbH, überraschenderweise ganz anders: „Mein Bild auf den Multi-Asset-Bereich über das Corona-Jahr 2020 ist offen gesagt ein wenig anders. Die Qualitätsunterschiede waren hier enorm groß und viele Konzepte, insbesondere die Marktführer, aber auch viele andere, haben sich enorm schwergetan. Kein Wunder, denn das Timing bei den stark schwankenden Aktienmärkten war schwierig und die Rendite auf der Zinsseite ist nahezu komplett weggebrochen.“ Vielfach habe aber der boomende Edelmetallsektor die Gesamtrendite gerettet. Patriarch setze dagegen statt Multi-Asset-Fonds ja seit Jahren innerhalb ihrer A&A Superfonds-Police als integrierter Investmentansatz mehr auf echte Fondsvermögensverwaltungslösungen. Und zwar exklusiv nur in dieser Police in Deutschland. Diese Lösungen in der Police, wie beispielsweise »PatriarchSelect Ausgewogen«, »Wachstum« oder »Dynamik« seien seit über 18 Jahren erprobt und hätten sich schon anteilig durch die Tech-Bubble und durch die Finanzkrise kämpfen müssen. Das gebe den Kunden ein beruhigendes Gefühl und auch in 2020 seien die Investoren nicht enttäuscht worden, denn Renditen zwischen +5 % bis +7,5 % nach Fondsspesen und vor Versicherungsspesen seien mit diesen Lösungen erzielt worden. Die Kunden genössen dabei die breite Risikostreuung und pflegeleichte und bewährte Investitionsform, während den Beratern die lästige anlassbezogene Nachberatungspflicht gemäß der Geeignetheitsprüfung nach IDD erspart bleibe. Somit eine wahre Win-Win-Situation.

Künstliche Intelligenz als Auswahl-Kriterium

Wenn man aber dennoch Scope folgt – was spricht dagegen, Fondspolicen ausschließlich Multi-Asset-basiert anzubieten? Nuschele gibt zu Bedenken: „Grundsätzlich kommt es natürlich immer auf den Kundenbedarf an. Wir sehen sehr viele Kunden, die sich nicht mit der Zusammenstellung eines Portfolios beschäftigen möchten und daher auf gemanagte Multi- Asset-Lösungen setzen. In solchen Fällen spricht gar nichts dagegen. Wir stellen aber immer häufiger fest, dass Kunden und Berater einen Multi-Asset-Fonds als Basis-Investment wählen und Einzelfonds als Satelliten um das Basis-Investment bauen.“ Dies könne aus Rendite-, aber auch aus Diversifikationsaspekten sehr sinnvoll sein. Auch für Fischer ist der individuelle Aspekt wichtig: „Da fragt man sich tatsächlich, warum nicht ausschließlich solche Lösungen in einer Fondspolice angeboten werden sollten. Ich denke, die Antwort sind thematische Ansätze, die ein Policensparer klarer und zentraler in seinem Sparprozess herausstellen will, wie beispielsweise pure Digitalisierung, pure Nachhaltigkeit oder pure Künstliche Intelligenz.“ Dafür brauche er ergänzende Fondslösungen. Fischer: „Das ist für mich aber das Satelliteninvestment und nicht das wichtige Basisinvestment.“ (hdm)