Vier Tipps für Pleitegeier

08.10.2020

Foto: © Xaver Klaussner – stock.adobe.com

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Das Guthabenkonto und die Prepaid-Kreditkarte folgen demselben Prinzip. Sie existieren nur "im Plus" und können nicht ins Minus geraten. / Foto: pixabay.com © TheDigitalWay (CC0 Public Domain)[/caption]

Tipp 3: Sparen statt Schulden machen

Viele jener, die bereits den Weg zur Schuldnerberatung auf sich genommen haben, berichten davon, dass es ihnen oft „viel zu einfach“ gemacht worden ist, Schulden zu machen. In gewisser Hinsicht stimmt das sicherlich, denn fast überall dort, wo eine Rechnung zur Zahlung ansteht (sei es im Online-Shop oder im Einzelhandel, der Lebensmittelbereich bildet hier oft die Ausnahme), gibt es die Möglichkeit, eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Das kann im Einzelfall eine gute Idee sein, in der Masse jedoch führen eben diese Verführungen häufig zum Konsum – obgleich gar nicht genug Geld da ist, um diesen Konsum zu finanzieren.

Empfehlung: Es braucht ein gehöriges Maß an Selbstdisziplin, um Finanzierungsangeboten widerstehen zu können. Hilfreich kann es sein, wenn es dafür (also für ein regelmäßiges „nein“ zum verlockenden Finanzierungsangebot) eine Belohnung gibt. Diese lässt sich ganz einfach umsetzen, indem ein kleiner Sparauftrag eingerichtet wird. Ist das monatliche Budget karg, kann schon ein kleiner Sparbetrag von 10 Euro monatlich viel Freude bringen, denn nach einem Jahr sind 120 Euro im Pott – die zinsfrei einfach ausgegeben werden können (ganz ohne Schulden zu machen). Wer regelmäßig spart, sorgt darüber hinaus für den Fall vor, dass nicht etwa eine Fehleinschätzung des eigenen Konsumverhaltes den Pleitegeier weckt, sondern Schicksalsschläge, wie etwa Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

Tipp 4: Kostenfreie Alternativen suchen, Konsum meiden

Häufig sind es nicht die alltäglichen Kosten, die den Pleitegeier erwecken, sondern Ausgaben, denen man einfach nicht widerstehen kann. Ist das der Grund, der den Pleitegeier steigen ließ, ist es durchaus eine Option, kostenfreie Alternativen zu suchen und das Konsumverhalten einzuschränken. Das funktioniert ähnlich wie bei vielen Süchtigen, indem Möglichkeiten, um die (Konsum-)Sucht zu befriedigen, ganz gezielt umgangen werden.

Empfehlung: Shoppen gehen ist tabu. Die Innenstadt, die mit großen Sale-Schildern lockt, wird nicht zum Zeitvertreib angesteuert. Zum Ausflug (am besten in den Wald anstatt in einen teuren Freizeitpark) gibt es einen Rucksack mit Brotzeit – das verhindert teure Besuche im Restaurant.

Autorin: Leonie Weiler