Vertrauen in Politiker schwindet
04.02.2021
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Angst vor Wirtschaftseinbruch war schon größer
Die Corona-Pandemie ist mehr als „nur“ ein medizinisches, sondern auch ein wirtschaftliches Problem, das alle Bereiche betrifft. Dennoch ist die Angst vor einem Wirtschaftseinbruch nicht so hoch wie bei der Finanzmarktkrise vor 10 Jahren, als weit über 60 % diese Furcht hatten. Bei der aktuellen Umfrage sind es „nur“ 59 %. „Derzeit leidet ein erheblicher Teil der Wirtschaft unter der Last des fortwährend verlängerten Lockdowns“, erläutert Prof. Schmidt. „Die umfangreichsten Finanzhilfen für die Wirtschaft in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wirken jedoch dämpfend auf die Ängste. Zusammen mit der wiedergewonnenen Exportdynamik verhindern sie einen größeren Abschwung und entschärfen die Krise.“ Auch die wohl persönlichste Folge einer Wirtschafskrise, nämlich Arbeitslosigkeit, wird von den Deutschen derzeit wenig gefürchtet: So haben gerade einmal 21 % der Umfrageteilnehmer Angst, ihren Job zu verlieren. Prof. Dr. Schmidt führt diese auf das Kurzarbeitergeld zurück. „Dessen massenhafter Einsatz und die Garantie, die Kurzarbeit zu verlängern, wirken wie ein automatischer Konjunkturstabilisator. Das ist in den Augen des Großteils der Arbeitnehmer und der Gewerkschaften eine Beschäftigungsgarantie und stabilisiert die politische Lage in großem Umfang.“
„Uns hat interessiert, wie groß die Angst vor weiteren Lockdowns ist, bis wir alle geimpft sind. Und ob die Deutschen befürchten, dass immer mehr Menschen die Lockdown-Regeln ignorieren“, so Brigitte Römstedt, Leiterin des R+V-Infocenters. Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt: „Die erzwungene Isolation und die Dauer der Pandemie befeuern die Ängste.“ (ahu)