Versicherungen müssen sich modernisieren

15.05.2019

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Verbraucher wollen Veränderungen, Versicherer bieten keine

Der notwendige Wandel der Versicherungslandschaft wird mehr von den Verbrauchern als von den Versicherern angetrieben. So gaben 58 % der internationalen und 53 % der deutschen Kunden an, bereit zu sein, neue Versicherungsmodelle auszuprobieren. Jedoch investieren international nur 26 % der Versicherer in weitere Modelle, in Deutschland sind es immerhin 39 %. Die Deutschen sind zudem seltener bereit, im Gegenzug für bessere Services zur Risikokontrolle und –prävention Daten auszutauschen: International würden dies gerne 37 % tun, hierzulande sind nur 27 % gerne dazu bereit. Jedoch sind hierzulande auch nur 35 % der Versicherer bereits, Echtzeitdaten für die Risikomodellierung zu nutzen, international sind es lediglich 27 %.

"Diese Studie zeigt, dass die Zukunft der Versicherung in Partnerschaften liegt", erklärt Vincent Bastid, Generalsekretär der Efma. „Versicherungsanbieter müssen mit Partnern kooperieren, die über ein hohes Maß an technologischem Fachwissen verfügen – von KI bis hin zur fortgeschrittenen Analytik. Parallel sollten sie enger mit ihren Kunden zusammenarbeiten, um den reaktionsschnellen, bedarfsgerechten Service zu bieten, den viele suchen."

Innovation ist gefragt

Auf die neuen Bedrohungen und die sich ändernde Kundenerwartungen müssen die Versicherer reagieren, indem sie neue Technologien nutzen und Kooperationen eingehen. So kann durch den Einsatz maschinellen Lernens, von Künstlicher Intelligenz und fortgeschrittener Analytik sowie einer effektiven Zusammenarbeit mit InsurTechs die Risikobewertung erheblich verbessert werden. Jedoch sind die Fortschritte in diesem Bereich durchmischt. So nutzen jeweils 57 % der Versicherer international und in Deutschland KI, maschinelles Lerne und fortgeschrittene Analytik. Jedoch haben nur 29 % der internationalen Versicherer bereits eine automatisierte Risikobewertung implementiert. Die Deutschen Versicherer sind hier schon weit und haben immerhin schon zu 45 % so gehandelt. In Insight-Generierung von IoT-Geräten in Echtzeit haben aber nur 20 % der Versicherer, sowohl national als auch international, bereits implementiert.

Aus Versicherung wird Präventor

Laut der Studie muss der technologische Fortschritt zudem um einen Einstellungswandel ergänzt werden. So müssten sich die Versicherer nicht nur als Kostenträger verstehen, sondern zusätzlich auch die Rolle des Präventors annehmen und als Partner eng mit den Kunden zusammenarbeiten. Damit können Risiken minimiert und On-Demand-Services angeboten werden. (ahu)

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