Verlasst nicht das Lagerfeuer

16.06.2021

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Ziemlich verblüffend: da verpasst Corona unserer Gesellschaft einen digitalen Tritt in den Hintern, Homeoffice ist plötzlich in aller Munde und der Arbeitsmarkt durchlebt einen Generationentausch. Trotz dieses Wandels nutzen erfolgreiche Rekrutierer immer noch eine Methode, die schon vor 10.000 Jahren funktioniert hat. Sie macht sogar 80 % eines guten Recruiting-Prozesses aus – und der ist dringend nötig, denn gute Mitarbeiter sind rar und haben hohe Ansprüche.

Kennen Sie zufällig CyberRisk-Profis? Wenn ja, CyberDirekt sucht gerade in diesem Bereich Mitarbeiter. Wenn nein, sind wir schon bei der Herausforderung: die wachsen nämlich nicht auf Bäumen. „Seit Corona habe ich für mehrere Unternehmen deutschlandweit nach Kandidaten gesucht,“ berichtet Hans Steup, Recruiter und Chef von VersicherungsKarrieren. Diese Unternehmen haben sich nun geöffnet für das Konzept von „Remote Work“, also Fernarbeit. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter ausschließlich zu Hause oder unterwegs arbeitet und nie ins Büro kommt. Steup verrät uns, dass z. B. beim SDV Maklerpool eine Gewerbespezialistin in Marseille wohnt.

Unternehmen müssen sich anstrengen

„Wenn die persönliche Anwesenheit nicht erforderlich ist, hat das den riesigen Vorteil, dass die Auswahl passender Kandidaten sprunghaft ansteigt und sich nicht auf 30 Kilometer rund um das Büro beschränkt,“ erläutert Mister Versicherungskarrieren. „Wenn du Spezialisten suchst, bleibt dir oft nichts anderes übrig.“ Dies zeigt: Corona, Distanz und Digitalisierung sind nicht die einzigen Faktoren bei der Befeuerung dieses Trends, sondern in erheblichem Maße auch der Fachkräftemangel. Und genau dieser Mangel – nicht nur bei Spezialisten, sondern allgemein bei guten Mitarbeitern – zwingt die Unternehmen dazu, kreativ zu werden und sich anzustrengen. „Durch unseren Beratungsanspruch, hohe Anforderungen an uns selbst und an potenzielle Bewerber sehen wir uns sogar in der Pflicht, über Social Media hochwertigen Content zu multiplizieren, der einen Mehrwert für andere Menschen bringt,“ erzählt uns Daniel Donner, General Manager der tecis Finanzdienstleistungen AG. Dabei geht es laut Donner zwar vor allem um Finanzbildung für jedermann und nicht um Rekrutierung. Aber es gibt noch einen weiteren, indirekten Effekt: Es wirkt anziehend auf die junge Generation potenzieller Mitarbeiter. Besonders die Generation Z, die jetzt langsam berufstätig wird, arbeitet nämlich nicht einfach nur für Geld. Umfragen zeigen, dass Gen Zler auch einen tieferen Sinn in ihrer Karriere sehen wollen – und genau den bietet tecis.

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