US-Dollar weiter im Aufwind

30.03.2020

Ariel Bezalel, Head of Strategy, Fixed Income, und Fondsmanager Harry Richards bei Jupiter Asset Management / Fotos: © Jupiter Asset Management

An den Kreditmärkten ist eine vorsichtige Haltung sicher von Vorteil. Trotz der geld- und fiskalpolitischen Unterstützungsmaßnahmen hat das Ausfallrisiko vieler Unternehmen deutlich zugenommen, da viele das Warten auf staatliche Nothilfe nicht überleben könnten. Viele stark verschuldete Unternehmen haben es jetzt ganz einfach mit einem erheblich wachstumsschwächeren Umfeld zu tun. Daher meiden wir sehr konjunkturabhängige Sektoren wie Fluggesellschaften, Automobilhersteller und die Freizeitbranche, bei denen das Risiko aktuell stark erhöht ist und die Perspektiven sehr unklar sind. Wir halten weiter Titel globaler Proteinkonsumenten, die nach wie vor vom starken Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage nach Schweinefleisch in China profitieren.

- Long-Exposure im US-Dollar. Wir erwarten, dass der US-Dollar weiter aufwerten wird, und haben diese Einschätzung in unserem Portfolio auf unterschiedliche Weise abgebildet. Zum einen sind wir long im US-Dollar gegenüber dem chinesischen Yuan. Unserer Ansicht nach hat sich die chinesische Währung bemerkenswert gut gehalten und wird, den Vorgaben der anderen asiatischen und EM-Währungen folgend, abwerten müssen. Außerdem erwarten wir, dass Chinas Wirtschaft weiter zu kämpfen haben wird und zu wenig Dollar-Reserven hat. Zweitens setzen wir an Stelle einer Long-Position im US-Dollar gegenüber anderen traditionellen EM-Währungen auf eine Long-Position im US-Dollar gegenüber einigen der Währungen, die an den Dollar gekoppelt sind, wie zum Beispiel dem Hongkong-Dollar und dem omanischen Rial, da diese unserer Ansicht nach attraktivere risikobereinigte Erträge bieten.

- Minimales Exposure in Staatsanleihen der Schwellenländer. Wir waren schon lange vor der aktuellen Krise der Ansicht, dass EM-Staatsanleihen sehr hoch bewertet sind. Trotzdem haben wir ein gewisses Exposure in auf US-Dollar lautenden EM-Staatsanleihen mit kurzer Duration, zum Beispiel aus Ägypten und der Ukraine. Beide Länder profitieren von hohen staatlichen Liquiditätsreserven, einer geringen Abhängigkeit von Öl-/Rohstoffexporten und bei Bedarf von multilateraler Finanzierungsunterstützung. Die USD-Renditen 1-jähriger Anleihen liegen bei knapp 10 Prozent.

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