Unter Agenten

08.07.2019

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Wie Maffays Warze

Nun hat Hoofstaad also als Treuhänder für die Verträge des Kunden den Pfändungsschutz aktiviert. Aber wir wissen ja, dass Rechtsstreit leider zur Insolvenz gehört wie die Warze zu Peter Maffay. Wenn der Insolvenzverwalter quasi reflexartig alles anfechtet, verweist Hoofstaad ihn an die „Rechtsabteilung“ der Firma. Das ist in diesem Fall eine der größten deutschen Steuer- und Rechtsanwaltskanzleien. Mit einer Armada von Anwälten, die auf Insolvenz spezialisiert sind. Momentan scheint diese „Vorsorgeschutzoption“ am Markt – noch – konkurrenzlos. Der Vertrieb startete im September 2018. „Die höchste Form der Anerkennung ist die Kopie“, so Gebauer. „Damit müssen wir natürlich rechnen. Aber aktuell haben wir einen großen Wissensvorsprung.“ Der Entwurf des Vertrages hat ja immerhin 2,5 Jahre gedauert. Für den Vertrieb also gerade optimale Voraussetzungen. Dieser hat auch sonst einige Vorzüge zu bieten, z. B. Stornofreiheit. Hoofstaad arbeitet mit freien Geschäftspartnern zusammen, die in einer Schulung in der Firmenzentrale zertifiziert werden. Nach Zertifizierung dürfen die Berater die Vorsorgeschutzoption vermitteln. Bei jedem Abschluss erhalten sie ein sehr attraktives Honorar, das immer gleich ist – nämlich ein prozentualer Anteil an der Einrichtungsgebühr. Der Kunde zahlt diese einmalig für alle Verträge, die er Hoofstaad übergeben möchte. Hinzu kommen relativ geringe jährliche Verwaltungskosten, die pauschal alles abdecken. Vor allem erhält der Hoofstaad-Mandant dafür ein jährliches Update von zwei Zahlen: seine aktuelle Pfändungsobergrenze und wie hoch momentan sein Pfändungsschutz ist. Hoofstaad hat dem Vertrieb auch schon Unterstützung an die Seite gestellt. „Ich benutze gern den kurzen und gleichzeitig informativen Zeichentrick-Clip auf der Hoofstaad-Website. Der ist echt eine hilfreiche Unterstützung in der Beratung und kommt zum Punkt“, berichtet Christian Wehlmann, Geschäftsführer der EMC StarFin GmbH. Sein Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Versicherungs- und Finanzdienstleistungen hat die „Vorsorgeschutzoption“ bereits in die Produktpalette aufgenommen.

Wenn das Haus schon brennt

Als lizensierter Vertriebspartner von Hoofstaad in Berlin hat Wehlmann auch schon eine Strategie: „Ich würde mit dem Produkt an Verbände herantreten und Multiplikatoren suchen. Die kennen ihre Pappenheimer und wissen, wer solch eine Vorsorgeschutzoption gebrauchen könnte.“ Nur eins sei klar: Man könne kein Haus gegen Feuer versichern, das schon brennt. Der Kunde müsse bei Vertragsabschluss mit Hoofstaad eine saubere Schufa vorzeigen können. Dann darf er auch im Ernstfall James Bond spielen und mit einem USB-Stick seine Rentenverträge vor den Klauen des Insolvenzverwalters retten. (sh)