Altersvorsorge? Kein Plan. Keine Perspektive.
11.04.2025

Foto: Dr. Guido Bader, Vorsitzender der Vorstände der Stuttgarter Lebensversicherung a.G. © Stuttgarter
Statements von Dr. Guido Bader, Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter Lebensversicherung zum neuen Koalitionsvertrag.
- „Die gesetzliche Rente bleibt ein ungelöstes Zukunftsproblem. Statt Reform gibt es ein ‚Weiter so‘ mit Haltelinie, abschlagsfreier Rente und höherer Mütterrente – ohne solide Gegenfinanzierung.“
- „Finanzierung der gesetzlichen Rente nach dem Prinzip Hoffnung – das reicht nicht. ‚Wirtschaftswachstum soll’s schon richten‘ ist keine Strategie, sondern Augenwischerei. Soziale Sicherungssysteme brauchen belastbare Konzepte, keine Wunschdenken-Rhetorik.“
- „Frühstartrente: Gut gemeint – aber weitgehend wirkungslos. 1.440 Euro über zwölf Jahre hinweg – das ist Symbolpolitik, kein ernstzunehmendes Angebot. Ohne schlanke Prozesse wird dieses Modell das Schicksal der Europarente PEPP teilen: gut gemeint, aber in der Praxis irrelevant.“
- „Altersvorsorge? Kein Schwerpunkt. Kein Plan. Keine Perspektive. Der Koalitionsvertrag bleibt beim Thema Altersvorsorge auffällig vage. Die dringend nötigen strukturellen Reformen? Fehlanzeige. Doch wenn wir jetzt nicht handeln, verspielen wir die finanzielle Sicherheit kommender Generationen.“
- „Der falsche Weg ist ein neues gefördertes Altersvorsorgeprodukt. Es braucht eine sinnvolle Reform der Riesterrente, die diese verschlankt, vereinfacht und die Förderung attraktiver macht.“
- „Arbeiten im Alter wird attraktiver – das ist ein Lichtblick. Entscheidend ist die konkrete Umsetzung unter Einbezug von Bürokratie und Regulierungen, aber ein erster, sehr erfreulicher Schritt ist getan.“
- „Betriebliche Altersversorgung verdient mehr Aufmerksamkeit. Die bAV bleibt im Vertrag Randnotiz. Immerhin: Der Verweis auf das BRSG 2.0 und die geplante Verbesserung der Portabilität sind ein Schritt in die richtige Richtung.“
- „Was wir brauchen, ist Mut zur Reform. Was wir bekommen haben, ist ein defensiver Koalitionsvertrag. Wenn die Babyboomer Ende der 20er-Jahre in Rente gehen, wird das zum sozialen und fiskalischen Bumerang. Die junge Generation zahlt den Preis – und das Vertrauen in die Politik wird schwinden.“ (mho)
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