DAX im Korrekturmodus

09.04.2025

Max Wienke. Foto: @ eToro

So gut wie jeder, der in den letzten Wochen Aktien gehalten hat, dürfte Verluste eingefahren haben. Die einen mehr, die anderen weniger. Das bedeutet jedoch nicht, dass Anleger grundsätzlich alles falsch gemacht haben.

Der DAX befindet sich trotz aller Dramatik weiterhin „nur“ in einer Korrektur. Die Verluste gegenüber dem Rekordhoch belaufen sich aktuell auf 17 Prozent. Nach zwei sehr starken Jahren ist das verkraftbar.

Erst ab einem Rückgang von 20 Prozent spricht man von einem Bärenmarkt. Es besteht also noch Hoffnung, dass sich das vermeiden lässt. Am Montag näherte sich der DAX bereits gefährlich diesem Bereich an. Sollte keine Stabilisierung gelingen, dürfte ein erneuter Test bevorstehen.

Der Markt preist aktuell tiefgreifende strukturelle Veränderungen ein. Donald Trump stellt vieles auf den Kopf und befindet sich zunächst auf Eskalationskurs. Heute sind seine neuen Zölle in Kraft getreten: Unter anderem 104 Prozent auf Importe aus China. Das erhöht auch das Risiko einer Rezession in den USA.

Wer breit über verschiedene Regionen investiert ist, muss jetzt nicht sein gesamtes Portfolio umkrempeln. Auch wenn solche Kursverluste schmerzhaft sind, historisch gesehen sind sie kein Einzelfall. Wer den Blick aufs große Ganze richtet, erkennt: Die großen Indizes konnten sich bislang immer wieder erholen. Starke Nerven und Geduld sind jetzt gefragt.

Unternehmen, die in Ländern mit niedrigerer US-Zollbelastung produzieren und gleichzeitig einen geringeren US-Umsatzanteil haben, sind aktuell besser aufgestellt. Doch auch das kann sich schnell ändern.

Im aktuellen Umfeld können defensive Sektoren wie Gesundheitswesen, Basiskonsumgüter, Versorger und Versicherungen die stabilere Wahl sein. Sie zeichnen sich oft durch geringere Schwankungen und verlässliche Dividenden aus. Sollte sich der Markt wieder stabilisieren und die fundamentalen Aussichten verbessern, könnten hingegen zyklische Werte – etwa aus dem Technologiesektor – wieder in Führung gehen.

Marktkommentar von Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro.