Umfrage offenbart Generationenkonflikt

20.10.2016

©K.- P. Adler fotolia.com Swiss Life Umfrage offenbart Schwierigkeiten im Zusammenleben der Generationen

Egozentrik als großes Problem

Vor allem die Ich-Zentriertheit wird als Ursache für den Generationenkonflikt angesehen. So sind 65 Prozent aller Befragten der Meinung, dass die Jungen heute zu sehr auf sich selbst schauen. Weil die Millennials und die Generation X dieser Aussage zu je rund 70 Prozent zustimmen, wird auch klar, dass sich die junge Generation ihrer Ich-Zentriertheit durchaus bewusst ist.

Der älteren Generation wird dagegen nur von 31 Prozent vorgeworfen, zu sehr auf die eigenen Interessen zu schauen. Am häufigsten (41 Prozent) werfen die Millennials der älteren Generation Egozentrik vor. Dass der Austausch und die Solidarität zwischen den Generationen nicht wunschgemäß funktioniert wird neben der Ich-Zentriertheit vor allem auf die Umverteilung im Rentensystem, generationsspezifische Lebensgewohnheiten- und einstellungen und fehlenden Respekt zurückgeführt.

Wille zur Solidarität besteht über die Generationen hinweg

Nach Ansicht der Befragten besteht innerhalb der Familie und in der Arbeitswelt ein guter Zusammenhalt zwischen den Generationen. So möchten sowohl bei Millennials als auch bei der Generation X jeweils vier Fünftel der Befragten mehr von den älteren Menschen lernen. Ebenfalls vier Fünftel aller Befragten können sich vorstellen, ihre Eltern zu pflegen. Auch am Arbeitsplatz scheinen Generationenkonflikte eher die Ausnahme zu sein: So empfinden 90 Prozent aller Befragten, dass die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den anderen Altersgruppen angenehm und lehrreich sei. Zudem stellten 78 Prozent der Berufstätigen in ihrem Unternehmen keinen Unterschied fest, welcher Generation ein Mitarbeiter angehört. Bei der generationenübergreifenden Zusammenarbeit werden hingegen die Arbeitgeber durchaus kritisch gesehen. So gab nur jeder fünfte Befragte an, dass die eigene Firma die generationenübergreifende Zusammenarbeit gezielt fördern würde. Vielleicht auch deshalb gibt es zwischen den Generationen durchaus Vorbehalte bei der Arbeit. So arbeiten 54 Prozent der Millennials lieber mit Gleichaltrigen zusammen und fast zwei Drittel von ihnen waren der Meinung, dass die Zusammenarbeiten mit älteren Generationen Konfliktpotenzial berge.

„Umverteilung von Jung zu Alt wird als unfaire Bürde empfunden“

Patrick Frost, CEO der Swiss Life-Gruppe: "Angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen gehört die Frage der Generationensolidarität ins Zentrum der öffentlichen Debatten. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich die Menschen eine starke Solidarität zwischen den Generationen wünschen und willens sind, etwas dafür zu tun. Aber auch das Konfliktpotenzial wird deutlich: Insbesondere die finanzielle Umverteilung von Jung zu Alt stört die jungen Generationen und wird als unfaire Bürde empfunden. Aus Fairness gegenüber künftigen Generationen muss die Reform der Altersvorsorge in unserem Land deshalb schnell und nachhaltig erfolgen. Nur so stellen wir sicher, dass wir künftigen Generationen ein gut ausfinanziertes, modernes Vorsorgesystem hinterlassen können." (ah)

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