Töff-Töff
02.09.2022
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Dr. Melanie Berggold, Sprecherin der Allianz, weist auf die Bandbreite des Geschäfts hin: „Die Liebhaberszene im Bereich der Oldtimer ist vielfältig – sie reicht von Mofa-Sammlungen über Youngtimer sowie besonders hochwertige Oldtimer bis zu Wohnmobilen, Bussen, Traktoren und LKW. Die Allianz Versicherungs-AG versichert alle diese Fahrzeuge und bietet auch Garagenversicherungen, eine Allgefahrendeckung oder die Möglichkeit, das rote Oldtimerkennzeichen zu versichern.“ Dabei sei es ganz wichtig, den Wert des zu versichernden Oldtimers korrekt zu ermitteln und dass der Kunde im Schadenfall ausreichend versichert sei.
Dr. Berggold: „Um eine Unterversicherung zu vermeiden, bitten wir bei Abschluss ab bestimmten Wertgrenzen um Vorlage einer Kurzbewertung und versichern dann bis zu 130 % des darin genannten Wertes. So entstehen selbst bei Totalschaden oder Diebstahl keine negativen Überraschungen im Schadenfall.“ Laut Petra Koch, Oldtimer-Expertin der AXA, spielt ein Aspekt eine besondere Rolle: „Eine wesentliche Herausforderung ist die genau entgegengesetzte Marktpreisentwicklung bei Oldtimern. Während der Neuwagen an Wert verliert, gewinnt ein Oldtimer an Wert hinzu.“ Der aktuelle und zu versichernde Marktwert liege dann häufig über dem ursprünglichen Neupreis und sollte Grundlage des Versicherungsvertrags sein. Außerdem sollten sich Fahrer von Oldtimern immer zu auf den Oldtimer zugeschnittenen Deckungserweiterungen informieren und beraten lassen.
Enorme Unterschiede zur gängigen Kfz-Versicherung
Und welche grundlegenden Unterschiede gibt es zur „normalen“ Kfz-Versicherung hinsichtlich der Prämienkalkulation? Laut Möller ganz enorme: „Es gibt bei der Oldtimer-Versicherung in der Regel weniger Tarifierungsmerkmale und somit auch einfachere Tarifierungs- und Kalkulationsgrundlagen als bei Anbietern von klassischen Kfz-Versicherungen.“ Bei den meisten Anbietern gebe es beispielsweise keine Hochstufungen im Schadenfall, weil Oldtimer-Versicherungsprodukte funktionieren in der Regel ohne Schadenfreiheitsrabatte, oder Typ- beziehungsweise Regionalklassen, die für die Prämienkalkulation herangezogen werden. Einige wenige Anbieter gewährten ihren Kunden sogar eine verkürzte Kündigungsmöglichkeit des Versicherungsvertrages oder offerierten die Möglichkeit, mit sehr geringen Fahrleistungsklassen die Prämie entsprechend zu reduzieren.
Ähnlich äußert sich Dr. Berggold: „Die Oldtimerversicherung ist deutlich einfacher gestaltet: So gibt es zum Beispiel keine Regional-, Typ- oder Schadenfreiheitsklassen. Bei Schäden wird der Kunde also nicht zurückgestuft und die Prämie bleibt konstant.“ Da ein und dasselbe Oldtimermodell abhängig vom Zustand erhebliche Wertunterschiede aufweisen könne, müsse der Kunde in bestimmten Fällen eine aktuelle Kurzbewertung für sein Fahrzeug einreichen. Ein Beispiel seien Oldtimer, die einen Wert von mindestens 10.000 Euro besäßen und kaskoversichert werden sollen. Außerdem müsse bei jeder Oldtimerversicherung ein Pkw für den Alltag vorhanden sein. Petra Koch ergänzt: „Neben der bereits beschriebenen Marktpreisentwicklung spielt die Fahrzeugnutzung eine bedeutende Rolle bei der Prämienkalkulation. Oft werden Oldtimer sehr viel weniger gefahren, weil sie als Hobbyfahrzeug nebenbei und nicht als Alltagsfahrzeug gebraucht werden.“ Ein etwaiger Schaden sei entsprechend unwahrscheinlicher als bei einem durchschnittlich genutzten Fahrzeug um Alltag. (hdm)