So verschenken Börseneinsteiger kein Geld!

30.09.2019

Thilo Stadler, Vermögensverwalter bei I.C.M. Independent Capital Management in Mannheim und Neuss / Foto: © I.C.M.

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Lothar Koch, Leiter Portfoliomanagement, GSAM + Spee Asset Management AG / Foto: © GSAM + Spee Asset Management AG[/caption]

Aktien sollten bei Junganlegern die erste Geige spielen

Ein Interview mit Lothar Koch, GSAM+Spee Asset Management aus Düsseldorf. Herr Koch, was raten Sie einem Berufseinsteiger, der mit der Geldanlage an der Börse beginnen will?

Lothar Koch: Als erstes brauchen Junganleger eine eiserne Reserve von drei, besser noch sechs Monatsnettogehältern. Und es müssen existenzielle Risiken durch Versicherungen zu Haftpflicht, Berufsunfähigkeit sowie eventuell Hausrat abgedeckt sein.

Und dann?

Danach geht es um die Entwicklung einer Börsenstrategie, die Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Edelmetalle etc. miteinander kombiniert – eventuell mit Hilfe eines unabhängigen Vermögensverwalters. Wer früh beginnt, strukturiert vorgeht, sich an seinen Plan hält und auch die Kosten im Blick behält, kann im Grunde nur wenig falsch machen.

Welche Rolle sollten Aktien spielen?

Aktien sind seit Jahrzehnten die ertragsreichste Anlageklasse überhaupt; sie sollten im Depot die erste Geige spielen. Junge Anleger setzen am besten auf Indexfonds bzw. aktiv verwaltete Fonds, denn für die breite Streuung, die bei Einzelaktien nötig ist, fehlt ihnen in der Regel die „Masse“. ETFs bzw. aktive Fonds bieten diese Streuung auch bei kleinen Beträgen.

Ist der Fokus auf Europa oder gar Deutschland sinnvoll?

Nein, das birgt zu viele Risiken. Als Grundbaustein sollte man einen weltweit anlegenden Indexfonds nehmen, der das Geld auf tausende Unternehmen verteilt. Sinnvoll sind günstige ETFs auf den MSCI All Country World Index, der auch die Schwellenländer enthält.

Ein letzter Tipp?

Junge Anleger sollten einen thesaurierenden ETF wählen, der die ausgeschütteten Dividenden automatisch wieder im Fondsvermögen anlegt. Wer langfristig Vermögen aufbauen will, ist besser bedient, wenn die Dividenden für ihn „arbeiten“.

Welche ETFs sich akutell für Börseneinsteiger anbieten, lesen Sie auf Seite 3