So perfide nutzen Betrüger die Corona-Zeit

09.04.2020

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Geschäft mit der Angst #1

Wegen des gesundheitlichen Ausnahmezustandes sind derzeit Medizinprodukt ein begehrtes Gut und rufen damit – wenig verwunderlich - auch Betrüger auf den Plan. So warnt das Bundeskriminalamt vor dem Online-Handel mit illegalen Arzneimitteln, gefälschten Medikamenten und Medizinprodukten wie Atemschutzmasken oder Selbstest-Kits. Erst kürzlich hatte der Zoll gefälschte Schutzmasken, antivirale Medikamente ohne Zulassung sowie nicht dem medizinischen Standard entsprechende Desinfektionsmittel sichergestellt. In diesem Zusammenhang warnen die ARAG-Experten auch vor Online-Angeboten von Nahrungsergänzungsmitteln, die vermeintlich Schutz vor Corona-Infektionen bieten. Diese sind jedoch weder ein wirksames noch ein zugelassenes Medikament gegen die Krankheit.

Geschäft mit der Angst #2

Angebot und Nachfrage regelt bekanntlich den Preis. Und gerade Angst kann ein großer Nachfragetreiber sind. Betrüger nutzen derzeit aus, dass aufgrund der hohen Nachfrage viele Medizinprodukte nur schwer vorhanden sind und bieten diese zu unmoralisch hohen Preisen an. Andere Betrüger lassen die Kunden per Vorkasse bezahlen und liefern niemals die Ware. Doch wie können Verbraucher sich davor schützen, Opfer von Fake-Shops zu werden? Laut den ARAG-Experten weisen ein fehlerhaftes oder fehlendes Impressum ebenso darauf hin wie die Tatsache, dass keine seriösen Bezahldienste angeboten werden. Auch Bewertungen und Prüfsiegel können ein Indikator für eine vertrauenswürdige Seite sein.

Schock-Phishing

Trotz der Möglichkeit des Online-Bankings ist für Millionen von Deutschen der Berater in der Sparkasse immer noch der erste Ansprechpartner wenn es um Finanzthemen gehen. Da ist es natürlich eine Horrormeldung, wenn es heißt, die nächstgegene Filiale würde aufgrund der Corona-Krise bald schließen. Genau eine solche Nachricht bekommen derzeit viele Kunden von Sparkassen. Aber nicht vom Kreditinstitut selbst, sondern von Betrügern. Um weiterhin beraten werden zu können, müssen die Kunden einen Link anklicken, der denn nicht zur Sparkasse, sondern direkt zum betrügerischen Absender führt. Weil die Wortwahl der Mail sehr professionell und emotional ist, fällt es den Betroffenen oft schwer, diese als Fake zu entlarven. Jedoch kann bereits der Verzicht auf einer persönliche Anrede ein Indiz darauf sein, dass die Mail gefälscht ist. Die ARAG-Experten raten außerdem dazu, einen genauen Blick in die Mailadresse zu werfen. Wenn diese kryptisch ist, könnte das ebenfalls auf einen Betrug hinweisen.

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