So nachhaltig ist die Assekuranz

Hohe Bedeutung von ESG bei Kapitalanlage

Im Bereich der Kapitalanlage handelt die Assekuranz sehr nachhaltig. So setzen neun von zehn im ESG-Report von Franke und Bornberg untersuchten Versicherer bei der Kapitalanalage auf Negativkriterien. Zudem haben alle Versicherer, die Ausschlüsse für Staaten anwenden, auch Negativkriterien für einzelne Branchen/ Unternehmen formuliert. Umgekehrt ist dies jedoch nicht immer der Fall.

Ausschlusskriterien auf Staatenebene sind bspw. Verstöße gegen Menschenrechtskonventionen, Korruption, Nichtratifizierung des Pariser Klimaschutzabkommens und Verhängung der Todesstrafe. Zu den Ausschlusskriterien auf Branchen- und Unternehmensebene gehören bspw. Waffen- sowie Kohleindustrie.

Versicherer können aber nicht nur passiv nachhaltig handeln, in dem sie gewisse Investitionen ausschließen, sondern auch aktiv. So können sie in Form von Gesprächen und Stimmrechtsausübungen bei Unternehmen, in die sie investiert sind, deren Unternehmenspolitik in Richtung Nachhaltigkeit beeinflussen. In wie weit die Versicherer dies jedoch tun, ist unklar: So machten im ESG-Bericht von Franke und Bornberg drei Viertel der untersuchten Versicherer diesbezüglich keine Angaben. Auch sind Positivstrategien, bei denen wünschenswerte Investitionsbereiche wie bspw. Mikrofinanzierung benannt werden, bislang kaum verbreitet.

Sehr unterschiedlich verhalten sich die Versicherer, wenn Unternehmen, in die sie investieren, gegen Nachhaltigkeitskriterien verstoßen. So veräußert nur die Hälfte der Versicherer den betreffenden Titel oder zieht eine Veräußerung zumindest in Betracht. Die Nachhaltigkeitsberichte schweigen sich zu diesem Thema aus.

Vergleichsweise selten zum Tragen kommen Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl eines externen Vermögensverwalters. Zu diesem Sachverhalt machte weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen Angaben.

Wie es bezüglich der Verweigerung von Versicherungsschutz aussieht, lesen Sie auf Seite 4