So nachhaltig ist die Assekuranz

12.02.2021

Foto: © Bits and Splits - stock.adobe.com

Die Versicherungsbranche zeigt in einigen Aspekten des Themas Nachhaltigkeit großes Engagement, bei anderen besteht aber noch Luft nach oben. Aufgrund fehlender Einheitlichkeit ist ein Vergleich bislang nur schwer möglich.

Auch im Versicherungsbereich gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Wie diesbezüglich der Status quo bei Erstversicherern ist, hat der ESG-Report von Franke und Bornberg untersucht. Zudem zeigt dieser Handlungsoptionen für mehr Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit auf. Für die Untersuchung hat Franke und Bornberg im Sommer alle Erstversicherer in Deutschland zum Stand der Umsetzung von ESG-Kriterien befragt. An der Studie haben 23 Versicherer aus allen Größenklassen teilgenommen, die insgesamt gut 50 % des Erstversicherungsmarktes abdecken. Damit die Aussagekraft der Untersuchung erhöht wird, hat Franke und Bornberg zudem Nachhaltigkeitsberichte von Versicherern herangezogen, die keine Antworten beigesteuert haben. Somit flossen die Daten von insgesamt 31 Versicherern in die Untersuchung ein. Insgesamt deckt die Studie somit 80 % des Marktes ab. Berücksichtigt wurden die Top 20 der Lebens-, Kranken- und Haftpflichtversicherer sowie die größten Unfallversicherer. Sowohl bei den Nachhaltigkeitsberichten als auch bei der Onlinebefragung wurde jeweils das Jahr 2019 berücksichtigt.

„Die hohe Beteiligung zeigt: Viele Versicherer haben erkannt, welch immensen Beitrag sie zu mehr Nachhaltigkeit leisten können. Sie werden sich ihrer Steuerungsmöglichkeiten zunehmend bewusst und stellen sich ihrer Verantwortung“, so Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und einer der Initiatoren des ESG-Reports.  „Nachhaltigkeit wird zur Überlebensfrage. Immer mehr Menschen erkennen die Notwendigkeit zum Handeln – nicht irgendwann, sondern jetzt! Wir bei Franke und Bornberg wollen unseren Teil zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen. Aus Überzeugung, und weil wir es können.“ Zudem stehe der Versicherungswirtschaft das Thema Nachhaltigkeit gut zu Gesicht, denn sie könne so einen wichtigen und glaubwürdigen Beitrag zur Zukunftssicherung leisten und gleichzeitig beim Image punkten. Aus diesem Grund nutzt mancher Versicherer das Thema Nachhaltigkeit auch werblich. Dies sei laut den Studienautoren auch keine schlechte Idee, solange kein Green Washing betrieben werde. In einigen Antworten der Versicherer und – deutlich häufiger – in den Nachhaltigkeitsberichten seien jedoch werbliche Passagen enthalten, die keinerlei relevanten Inhalt zum Thema Nachhaltigkeit beitragen würden. Ohne verbindliche Vorgaben zur Ermittlung und Quantifizierung von ESG-Daten seien der Aussagekraft von Bewertungen auf Basis von Nachhaltigkeitsberichten deshalb enge Grenzen gesetzt.

Warum ein Vergleich der Ergebnisse sehr schwierig ist, lesen Sie auf Seite 2