RLV-Tarife mit Luft nach oben
11.12.2020
Foto: © picment - stock.adobe.com
Beim erstmals durch Franke und Bornberg durchgeführten Qualitätsrating von Risikolebensversicherungen zeigte sich, dass die Qualität vieler Tarife noch ausbaufähig ist. Am meisten überzeugen konnten 10 Tarife von sieben Versicherern.
Deutschlandweit gibt es ca. 51 Mio. Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren – die Kernzielgruppe für die Risikolebensversicherung. Jedoch gab es im vergangenen Jahr hierzulande nur 7,6 Mio. RLV-Policen und in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Neuabschlüsse deutlich gesunken. So wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 474.503 Verträge verkauft. „Das Potenzial der Risiko-LV ist groß, aber es wird zu wenig ausgeschöpft“, bedauert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Die aktuelle Lage könnte jedoch für eine Trendwende sorgen: Weil das Thema Tod aufgrund der Corona-Pandemie wesentlich präsenter ist, überdenken viele Menschen ihre Vorsorgestrategie und der Wunsch nach Risikoabsicherung wächst. So gaben laut Franke und Bornberg in einer aktuellen Umfrage 6 % der Studienteilnehmer an, dass sie in den kommenden zwölf Monaten eine RLV abschließen wollen. Auf den befragten Bevölkerungskreis hochgerechnet wären das ca. 2 Mio. Menschen.
Um Vermittlern und Kunden die Auswahl des richtigen Produkts zu erleichtern, hat Franke und Bornberg zum ersten Mal eine Qualitätsrating für Risikolebensversicherungen veröffentlicht und dafür 268 Tarife von 60 Anbietern unter die Lupe genommen. „Es bleibt selten bei nur einem Tarif zur Risiko-LV. Die meisten Versicherer haben zwei oder drei Produkte im Angebot, in der Regel als Basis-, Komfort- und Premiumvariante etikettiert“, erläutert Michael Franke die Angebotsvielfalt. Basistarife richten sich vor allem an besonders preissensible Kunden. „Basistarife bieten Todesfallschutz zum günstigen Preis, aber keinerlei Extras. Nützliche Features wie Nachversicherungsgarantie oder zusätzliche Leistungsauslöser finden wir erst bei Komforttarifen“, so Franke, der zudem erklärt, dass bei diesem Rating die Tarife ganzheitlich betrachtet werden. „Bislang ging es bei der Risikolebensversicherung vor allem um den Preis. Prämienlisten, aufsteigend sortiert, sollten Entscheidungshilfen geben. Doch der Vertrag sollte auch in allen Lebensphasen funktionieren, denn vor dem Tod kann es andere Wechselfälle im Leben geben. Das neue Risiko-LV-Rating von Franke und Bornberg geht daher den entscheidenden Schritt weiter und stellt die Produktqualität in den Vordergrund. Dafür haben wir wie gewohnt ausschließlich Hard Facts analysiert, also bedingungsseitig zugesagte Leistungen. Denn nur darauf können sich Vermittler und Verbraucher tatsächlich verlassen.“
Auch wenn der Preis nicht unwichtig ist, spielt er im Rating keine Rolle, da er heute von vielen Faktoren abhängig und damit nicht pauschal zu bewerten ist. So ist die Preisermittlung abhängig von der individuellen Konstellation aus Alter, Beruf, biometrischen Daten, Laufzeit und Annahmerichtlinien der Gesellschaften. Außerdem haben die jeweils geltenden Überschussdeklarationen einen erheblichen Einfluss auf den Zahlbeitrag. Franke empfiehlt bei qualitativ hochwertigen Angeboten einen individuellen Preisvergleich anzustellen.
Welche Versicherer in der Untersuchung am besten abgeschnitten haben, lesen Sie auf Seite 2