Riskante Gewinnbringer?
21.10.2020
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Ausfallraten (noch) auf moderatem Niveau
Die Ausfallrate ist ein wichtiges Kriterium bei der Chance-Risiko-Betrachtung. Die durchschnittliche Ausfallrate für High-Yield-Bonds schwankt um die 3,5 bis 4,0 %. Zum Höhepunkt im März prognostizierten Analysten bei High-Yield- Bonds Ausfallraten von mehr als 15 %. Nun werden dagegen nur noch 4,4 % in Europa beziehungsweise 6,9 % in den USA eingepreist, sagt die Raiffeisen Bankengruppe in einem Marktkommentar. Einer Zustandsbeschreibung, die auch Paul Benson, Leiter Fixed Income Efficient Beta bei Mellon teilt. „Wir sahen teilweise Prognosen mit einer Ausfallrate von 10 %, 12 % oder sogar 15 %. Rückblickend lässt sich aber sagen, dass insbesondere die Zentralbanken und die Federal Reserve im Speziellen die Liquidität auf den Hochzinskreditmärkten sehr effektiv wiederhergestellt haben. Fairerweise sollte hinzugefügt werden, dass diese Annahmen Makulatur wären, sollte sich ein deutlicher Konjunkturdämpfer einstellen, der dann zum Anstieg der Ausfallraten beitragen würde. In den USA sind die Spread-Levels historisch immer größer als in Europa. Der amerikanische High-Yield-Markt hat ein Volumen von 1,5 Bio. Dollar. Investoren sollten jedoch auch die durchschnittliche Bonität/Rating überprüfen, die in den USA im Vergleich zu Europa variiert. Viele kontinentaleuropäische Unternehmen haben aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ihre Lehren gezogen, ihre Bilanzen auf Vordermann gebracht und den Verschuldungsgrad zurückgeschraubt. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass (europäische) Firmen im Hochzinsbereich ihre Anleihen nicht zurückzahlen können, zumindest tendenziell bis dato gesunken. Allerdings ist eine grundlegende Analyse der Fundamentaldaten und des zugrundliegenden Geschäftsmodells unabdingbar, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.
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