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30.12.2019
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Gold hat hohen immateriellen Wert
Mit einem Vermögen 83 Mrd. Dollar ist Warren Buffett laut World’s Billionaires List nach Jeff Bezos und Bill Gates der drittreichste Mensch des Planeten. Einen Teil dieses Vermögens in Gold anzulegen, ist für das „Orakel von Omaha“ jedoch undenkbar, wie er im Jahr 1998 gegenüber Studenten der Eliteuniversität Harvard unmissverständlich klar machte: „Gold wird aus dem Boden heraus gegraben, in Afrika oder sonstwo in der Welt. Danach wird es eingeschmolzen und jemand gräbt einen weiteren Stollen und da wird es eingelagert. Es werden Leute bezahlt, die den Stollen rund um die Uhr bewachen. Gold hat keinen Nutzen. Ein Marsmännchen würde sich ob diesem Gehabe am Kopf kratzen.“ Ganz unrecht hat Buffett mit seiner Meinung nicht: Von den knapp 200.000 Tonnen des Edelmetalls, die bislang in der Geschichte der Menschheit gefördert wurden, lagern ca. 34.000 Tonnen in den Tresoren der weltweiten Zentralbanken. Dass die Notenbanken ausgerechnet auf Gold als Wertaufbewahrung setzen, hängt vor allem mit dessen großer kultureller Bedeutung zusammen: Über alle Zeiten spielte Gold eine hohe kulturelle Rolle und es gibt unzählige Mythen und Legenden um das Edelmetall. Für Ronny Wagner ist das entscheidende Argument für Investitionen in Gold deshalb auch immaterieller Natur: „Gold ist geronnenes Vertrauen oder auch geronnenes Misstrauen gegen alle anderen Wertversprechen des Finanzmarktes. Misstrauen in die Zukunft, die Politik, die Regierung etc. Und er fällt oder stagniert, wo Vertrauen herrscht. Schauen wir uns heute um, sehen wir immer stärkeres Misstrauen in fast allen gesellschaftlichen Bereichen.“
Jahrzehntelanges Misstrauen, und zwar gegenüber der EU, führte auch zum Brexit, dessen Ausgang nach wie vor offen ist. Ein Blick auf die Goldpreisentwicklung der jüngeren Vergangenheit zeigt, dass der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs durchaus einen Einfluss auf diesen haben könnte: So legte der Kurs des gelben Edelmetalls am 24. Juni 2016, dem Tag nach dem Referendum, um knapp 100 Dollar gegenüber dem Vortag zu und überschritt die Marke von 1.300 Dollar. Nachdem der Goldpreis im Herbst 2016 dann wieder deutlich nachgab und unter die Marke von 1.200 Dollar fiel, konnte erst wieder im September 2017 die 1.300-Schwelle überschritten werden. Nachdem er sich in den folgenden knapp zwei Jahren immer wieder über und unterhalb diese Marke bewegte, nahm er im Sommer dieses Jahres richtig Fahrt auf: Am 24. Juni 2019, also genau drei Jahre nach dem Brexit-Referendum, wurde die Marke von 1.400 Dollar überschritten, die seitdem, bis auf wenige Tage im Juli, nicht mehr unterschritten wurde. Am 14. August 2019 kostete Gold sogar erstmals seit April 2013 wieder 1.500 Dollar und Ende August wurde mit 1.555,07 Dollar sogar der höchste Stand seit 2013 erreicht. Ronny Wagner glaubt angesichts der überall herrschenden Misstrauens nicht, dass der Goldpreis in absehbarer Zeit nachhaltig einbrechen wird: „Somit scheint es nicht allzu vermessen von mir zu sein, einen sehr viel höheren Goldpreis in den nächsten Monaten und Jahren zu prognostizieren.“ (ahu)