Preissteigerungen trotz sinkender Verkaufszahlen

19.08.2020

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Preise in Berlin wachsen

In der Metropolregion Berlin stiegen die Verkaufspreise zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal um 1,6 %, im Stadtgebiet selbst um 2 %. Mit 7.093 Euro liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis im Stadtgebiet um 5,8 % über dem Vorjahreswert. Dass der Preisanstieg nicht deutlich höher ausfällt, ist durchaus verwunderlich angesichts der Tatsache, dass von den zwölf Berliner Stadtbezirken gleich neun Preissteigerungen im zweistelligen oder knapp zweistelligen Bereich verzeichneten. Jedoch ging die Anzahl der Objekte in hochpreisigen Lagen wie Mitte oder Charlottenburg zurück, während in günstigeren Bezirken wie Treptow-Köpenick oder Reinickendorf das Angebot zunahm. Die höhere Zahl an günstigeren Objekten wirkt sich dementsprechend auf den Gesamtpreis aus. So waren in den östlichen Bezirken Lichtenberg mit 16,3 %, Pankow mit 13,4 % und Treptow-Köpenick mit 10,4 % sehr hohe Preissteigerungen zu verzeichnen. Aber auch hochpreisige Lage verzeichneten zum Teil Preisanstiege um die 10 %-Marke. Als einziger Bezirk verzeichnete Neukölln einen Preisrückgang. Dieser ist auf die günstige Randlage einiger aktueller Objekte zurückzuführen und dürfte aufgrund der ohnehin geringen Objektzahl nicht valide sein.

Ein wesentlicher Einfluss auf den Berliner Wohnungsmarkt hat der im Februar in Kraft getretene Mietendeckel, der ein Grund dafür sein könnte, dass das Bestandsangebot an Mietwohnungen zurückgeht. So könnte der Verkauf früherer Mietwohnungen als Eigentumswohnungen oder auch der Lock-in-Effekt (Mieter verbleiben länger in ihren preislich regulierten Wohnungen) dafür sorgen, dass es immer weniger Mietangebote gibt. Die Neubaumieten in Berlin steigen dagegen bei einem etwa gleichbleibenden Angebot weiterhin kräftig an.

Franken wächst, Frankfurt stagniert

Ebenfalls Preiszuwächse zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal verzeichneten Nürnberg und Fürth, wo die Neubaupreise im Schnitt um 3,9 % bzw. 5,7 % nach oben gingen. Dass die Metropolregion Nürnberg dennoch mit 1,4 % einen nur moderaten Preisanstieg zwischen den ersten beiden Quartal verzeichnete, könnte laut den Studienautoren mit einem deutlichen Rückgang der Objektzahlen in Erlangen zusammenhängen, der teuersten Stadt der gesamten Metropolregion.

Deutlich gleichmäßiger verlief hingegen zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal die Preisentwicklung in Frankfurt: So stagnieren hier die durchschnittlichen Quadratmeterpreise zwischen 7.700 und 7.900 Euro. Bereits im ersten Quartal zeichnete sich in der Mainmetropole ein Trend zur Verlangsamung ab. (ahu)