Potenziale hoch oben

06.04.2020

Foto: © Deyan Georgiev - stock.adobe.com

Veränderungen sind nötig

Dem Wachstum an Wohnraum sind, im wahrsten Sinne des Wortes, natürliche Grenzen gesetzt. So können innerstädtisch neue Wohngebiete einerseits durch Nachverdichtung entstehen, was nur begrenzt möglich ist. Auch der Bau in die Höhe ist in Hamburg aktuell nicht so einfach möglich. So hat die Stadt einst in ihren Leitlinien festgelegt, dass die Höhenentwicklung von Gebäuden innerhalb des Wallrings sich dem Umfeld anpassen soll und die Stadtsilhouette mit den Kirchtürmen und Blickachsen nicht verändert oder beeinträchtigt werden soll. Deshalb trifft laut Juliane Mann in der Hansestadt der Wunsch nach zentralen und ruhigen Lagen auf knapp verfügbare Flächen. „Eine Herausforderung, der wir mit flexiblen Grundrissen begegnen“, berichtet Mann. Aber nicht nur die Projektentwickler, auch die Bewohner würden sich auf die Situation einstellen. „Dabei stellen wir auch fest, dass immer öfter auf Fläche verzichtet wird. Egal ob Apartment oder Vier-Zimmer-Wohnung, Projekte müssen immer effizienter auf immer weniger verfügbarem Raum geplant und umgesetzt werden“, so die Immobilienexpertin abschließend.

Während die PROJECT-Gruppe in mehreren Metropolregionen in ganz Deutschland tätig ist, hat die DEGAG Deutsche Grundbesitz AG einen ganz klaren Fokus auf eine bestimmte Region in Deutschland: „Die DEGAG Gruppe investiert ausschließlich in Wohnimmobilien in Nordwestdeutschland in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Schleswig-Holstein“, erläutert Vertriebsdirektor Hans-Peter Hierse, der die Wahl der Standorte vor allem mit demografischen Faktoren begründet. „Durch eine hohe Bevölkerungsdichte und die damit verbundene Vermietbarkeit einer Immobilie ist auch die Werterhaltung an solchen Standorten gegeben.“ Auch in Zukunft möchte das Hannoveraner Unternehmen ausschließlich im Nordwesten der Republik tätig sein. „Eine bundesweite Investition kommt für uns nicht in Frage. Durch eine Standorteingrenzung hat man in den Bereichen Verwaltung, Facility-Management, Planung, Projektierung und Sanierung die Vorteile, jede Immobilie in kurzer Zeit zu erreichen“, so Hierse weiter, der zudem erwähnt, dass die regionale Eingrenzung auch Vorteile bringt. „Da man die Standorte teilweise über Jahrzehnte genau kennt und auch weiß, wie sich der Markt entwickelt, ist es ein großer Vorteil bei weiteren Investitionen.“ Der seit Jahren andauernde Run von Investoren auf Immobilien hat dafür gesorgt, dass die Renditen immer weiter gesunken sind. Am stärksten wirkt sich diese Entwicklung in den A-Städten aus. So sind laut der Catella Wohnkarte Deutschland 2020 in vielen A-Städten nur noch Renditen von unter 3 % zu erzielen. Hingegen weisen einige B- und C-Standorte noch Renditen um die 5 % auf und rücken deshalb vermehrt in das Visier von Investoren. Auch bezüglich der Mikrolage wird die zweite Reihe immer interessanter, wie Hans-Peter Hierse beobachtet. „Die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass B- und auch C-Lagen bei Wohnimmobilien immer weiter in den Fokus rücken.“ (ahu)