Paradigmenwechsel bei der Fed
01.08.2019
Prof. Dr. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel / Foto: © Degussa Goldhandel
Die Aussicht, dass weltweit die Konjunkturen durch immer niedrigere Zinsen gestützt werden, und dass die Zentralbanken „im Notfall“ die Geldmengen wieder schneller anschwellen lassen, jagt die Preise auf den Vermögensmärkten wohl weiter in die Höhe. Die Vermögenspreisinflation geht weiter: Die Preise für zum Beispiel Aktien, Häuser und Grundstücke werden inflationiert.
Die weltweit großen Zentralbanken führen die Volkswirtschaften gradewegs und immer tiefer in die Null- und Negativzinswelt, und das wird noch sehr große Probleme verursachen, die die Öffentlichkeit derzeit noch nicht erkennt, und über die viele „Experten“, die es eigentlich besser wissen müssten, leichtfertig hinwegsehen.
Vorsicht: Geldentwertung
Die Zentralbanken sind dabei, die Zinsen auf beziehungsweise unter die Nulllinie zu zwingen. Da die Inflation auch künftig positiv sein wird, bedeutet das: Immer mehr Realzinsen fallen in den Negativbereich. Die bittere Einsicht: Das Geld wird entwertet, und damit auch die in Geld ausgewiesenen Schuldpapiere.
Was kann der Anleger da tun? Physisches Gold – und im aktuellen Umfeld: auch Silber – bieten eine Möglichkeit, um liquide Mittel in einer Form zu halten, die nicht von den Zentralbankpolitiken entwertet werden kann; und die auch kein Zahlungsausfallrisiko trägt (wie zum Beispiel Bankeinlagen).
Solange die Zentralbanken an ihre Politik der Zinsdrückerei und Geldmengenvermehrung unbeirrt festhalten – und danach sieht es nach der Fed-Zinssenkung leider mehr denn je aus –, bietet vor allem das physische Gold für langfristig ausgerichtete Anleger eine praktikable Möglichkeit, um das Vermögen vor Kaufkraftverlusten zu bewahren.
Marktkommentar von Dr. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt Degussa Goldhandel