„Oma wär ein verdammt guter CEO – 10 handfeste Regeln für Führungskräfte“
27.02.2025
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Buchcover und Autor Paul Johannes Baumgartner / Foto: © Gabal Verlag, Paul Johannes Baumgartner
Wie gelingt es Führungskräften, ihre Teams zu motivieren und nachhaltig ans Unternehmen zu binden? Viele Management-Ratgeber liefern darauf komplexe Theorien – doch oft bleibt die Praxis auf der Strecke. Paul Johannes Baumgartner und Holger Mandel gehen in ihrem Buch „Oma wär ein verdammt guter CEO – 10 handfeste Regeln für Führungskräfte“ einen völlig anderen Weg: Sie zeigen, warum die zeitlosen Lebensweisheiten unserer Großmütter wertvoller als so mancher Business-Trend. Im Interview spricht Paul Johannes Baumgartner über typische Fehler in aktuellen Unternehmenskulturen, Erfolgsfaktoren eines wertschätzenden und menschlichen Führungsstils und positive Effekte durch positive Leadership.
finanzwelt: Herr Baumgartner, Ihr neues Buch trägt den ungewöhnlichen Titel „Oma wär ein verdammt guter CEO“. Was hat Sie zu dieser Idee inspiriert?
Paul Johannes Baumgartner» Die Idee trug ich lange mit mir herum. Realität wurde sie, als mir immer mehr Führungskräfte spiegelten: „Mach’s einfacher! Gib uns Führung zum Anfassen!“ Und wer könnte das besser als Oma? Sie hat die ganze Sippe durch stürmische Zeiten navigiert – ohne PowerPoint, aber mit Bodenständigkeit und gesundem Menschenverstand. Das Buch ist in gewisser Hinsicht eine freundliche Erinnerung daran, dass Weisheit oft aus den einfachsten Quellen kommt.
finanzwelt: Sie haben das Buch zusammen mit Holger Mandel geschrieben. Wie ergänzen Sie sich?
Baumgartner» Oma allein wäre mir zu blumig gewesen – wir wollten keinen Kuschelkurs. Ich bringe die Ideen aus Positive Leadership, Holger liefert den Reality-Check aus dem Top-Management. So kommt Tiefe rein.
finanzwelt: In Ihrem Buch greifen Sie alte Weisheiten und Tugenden auf und übertragen sie auf moderne Führung. Welche dieser Prinzipien ist für Sie persönlich am wichtigsten?
Baumgartner» Ganz klar Omas Regel Nummer 1: „Auf Regen folgt immer Sonnenschein“. Optimismus ist keine Option – er ist alternativlos. Was wäre die Alternative? Dauerjammern? Wir brauchen mehr Propheten des Optimismus als Propheten des Pessimismus. Es tut weh, zuschauen zu müssen, wieviel Energie und Potenzial aktuell im Land durch Negativität und Schlechtreden verlorengeht. Diese ganze Energie wäre viel besser investiert in Innovation, Kreativität und Zukunftsfreude.
finanzwelt: Positive Leadership spielt eine zentrale Rolle in Ihrem Ansatz. Wie unterscheidet sich diese Führungskultur von klassischen Managementmethoden?
Baumgartner» Positive Leadership ergänzt die Sichtweise des klassischen Leadership, ist also ein Update zum klassischen Leadership. Wissenschaftlich fundiert und fokussiert auf Stärken. Denn Fakt ist: 70 % der Menschen kennen ihre Stärken nicht. Wie soll da Exzellenz entstehen? Und es ist evidenzbasiert, also auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend. Prof. Dr. Markus Ebner von der Universität Wien und Klagenfurt leistet hier erstklassige Forschungsarbeit. Es geht also nicht mehr darum, dass irgendeine honorige Persönlichkeit sagt „Das und das ist ein guter Führungsstil“, sondern man kann die Gegenfrage stellen „Welche nachgewiesenen Wirkungen hat denn Ihr Führungsstil, welchen messbaren Effekt?“
finanzwelt: Welche messbaren Effekte hat denn Positive Leadership?
Baumgartner» Es hat positive Effekte auf sämtlich KPIs. Mehr Umsatz, höhere Produktivität, Rentabilität und Kundenzufriedenheit. Mitarbeiter, die nach Positive Leadership geführt werden, sind gesünder, motivierter und haben weniger Krankenfehltage, weil das Risiko für psychische Erkrankungen wie Burnout sinkt. Das reduziert die Fluktuation und erhöht die Arbeitszufriedenheit. Auch Führungskräfte profitieren: Sie werden resilienter, kreativer, innovativer und können besser mit Rückschlägen und Herausforderungen umgehen. Kurz gesagt: Weniger Ausfall, mehr Energie, mehr Erfolg.
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