Nur die Polen sind noch besser
28.08.2019
Polens Hauptstadt Warschau: nur in unserem östlichen Nachbarn sind die Finanzplaner noch besser ausgebildet als hierzulande / Foto: © Mike Mareen - stock.adobe.com
Deutsche Berater bereit für die Zukunft
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“ heißt es oft, wenn es darum geht, auf moderne Entwicklungen zu reagieren. Und auch in der Finanzplanung ist es von enormer Wichtigkeit, auf die Innovationen der Zukunft zu reagieren. "Und es ist interessant zu sehen, wie die Finanzplaner hierzulande und europaweit damit umgehen“, erklärt Rolf Tilmes. „Während Innovationen bei der Finanz- oder Nachfolgeplanung als wichtig angesehen werden, messen die Berater Neuerungen in den Bereichen Immobilien und Versicherungen eine relativ geringe Bedeutung bei.“ Hier schlägt sich auch das bessere Ausbildungsniveau der deutschen Berater nieder: So gaben von diesen 72 % an, dass sie sich für gut genug ausgebildet halten, ihren Kunden Neuerungen in den Bereichen Immobilien und Versicherungen näher zu bringen, europaweit sind nur 61 % der Berater dieser Meinung. „Das verdeutlicht meines Erachtens den relativ hohen und qualitativ guten Ausbildungsstand der FPSB-Professionals hierzulande“, so der FPSB-Vorstand.
Ebenfalls eine wichtige Zukunftsfrage für die Finanzplaner ist der Umgang mit den Millenials, also den zwischen 1980 und 2000 geborenen. Diese könnten im nächsten Jahr über ein Gesamtvermögen von 24 Billionen Dollar verfügen und damit mehr als das Bruttoinlandsprodukt der USA (ca. 19 Billionen Dollar). Somit werden diese zu einem sehr einflussreichen Kundensegment im Finanzbereich. Jedoch ist diese Kundengruppe bei den Finanzberatern noch unterrepräsentiert: So haben diese in der Gesamtbevölkerung einen Anteil von 20 %, machen jedoch nur 14 % der Kunden von Financial Professionals aus. Dass die deutschen Finanzplaner das Potenzial dieser Kundengruppe nutzen wollen, verdeutlich die Tatsache, dass hierzulande die breiteste Palette an Möglichkeiten genutzt wird, um diese Zielgruppe zu erreichen.
Gerade bei den jüngeren Kunden dürfte auch das Thema Robo Advisory zunehmend an Bedeutung gewinnen. Jedoch gehen nur 35 % aller befragt EFPA-Mitglieder davon aus, sich mit der Entwicklung eines Robo Advisors zu beschäftigen. Deutschland liegt hierbei im europäischen Durchschnitt. Soweit es um die Vorteile geht, stehen sowohl hierzulande wie auch international die Einsparungen von Kosten und die Verfügbarkeit ohne zeitliche Einschränkungen im Vordergrund. Die größten Nachteile sehen die meisten Finanzplaner im fehlenden Verständnis für die Bedürfnisse des Kunden und dessen emotionaler Situation.
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