(Noch) kein großes Thema

29.10.2019

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Eine sinnvolle neue Art der Mobilität oder nur ein neues Sicherheitsrisiko auf der Straße? An den seit kurzem in Deutschland zugelassenen E-Scootern scheiden sich die Geister. Eines verbindet alle Scooter: es ist eine Versicherung nötig. Manche Produktanbieter erkennen hier bereits Potenzial, andere lassen (noch) die Finger davon.

Was wäre die deutsche Sprache ohne sehr ausführliche und komplizierte juristische Formulierungen? Am 15. Juni trat die „Verordnung über die Teilnahme von Elektrokleinstfahrzeugen mit Lenk-/Haltestange im Straßenverkehr“ in Kraft. Da diese Bezeichnung alles andere als alltagstauglich ist, werden die Gefährte landläufig mit einem deutlich griffigeren Begriff bezeichnet: „E-Scooter“.

Für die Zulassung der neuen Gefährte ist eine Versicherung nötig, für die es bereits erste Anbieter gibt. Zu diesen zählt auch die Versicherungsgruppe BGV/Badische Versicherungen. „Wir möchten unsere Kunden rundum begleiten. Die E-Scooter gehören zu einer neuen Art der Mobilität, die sich gerade entwickelt. Daher haben wir uns entschlossen, eine Haftpflichtversicherung für E-Scooter anzubieten. In den kommenden Monaten werden wir genau beobachten, wie sich der Markt entwickelt und unser Angebot gegebenenfalls anpassen“, erläutert Michael Ludwig, Abteilungsdirektor Kraftfahrt beim BGV. Am Markt muss sich das Produkt aber offenbar erst noch etablieren. „Die Nachfrage nach den Haftpflichtversicherungen für E-Scooter ist bei uns bislang (Mitte August, Anm. d. Red.) verhalten. Wir haben Verträge im zweistelligen Bereich abgeschlossen“, so Michael Ludwig weiter. Ähnliche Erfahrung hat die SV SparkassenVersicherung gemacht, die ebenfalls Versicherungen für E-Scooter anbietet. „Die Nachfrage ist bisher sehr verhalten. Allerdings spiegeln sich hier die ausbleibenden Käufe bei den E-Scootern wider – und das hat die Politik anders eingeschätzt. Diese nämlich hatte sich von den Scootern eine Lösung des Verkehrsproblems versprochen, was sich bislang nicht bestätigt“, erklärt Dr. Klaus Zehner. Der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der SV SparkassenVersicherung sieht im Preis ein wesentliches Problem, warum die Gefährte bislang noch nicht den gewünschten Erfolgt haben. „Die wenigen für die Straßen zugelassenen Fahrzeugtypen sind in der Anschaffung sehr teuer.“

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