Münchner Doppelsieg

18.03.2021

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Im map-report 918 wurde die Stabilität der BU-Versicherungen untersucht. Dabei erhielten sechs Versicherer die Bestnote. Die ersten beiden kommen aus der bayerischen Landeshauptstadt. Die Untersuchung zeigt zudem eine gefährliche Tendenz auf.

Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist für Verbraucher elementar. In den vergangenen Jahren hat der Wettbewerb auf diesem Markt jedoch die Rahmenbedingungen für langfristige Stabilität verlassen. Dennoch kann sich kaum ein Versicherer diesem Wettbewerb entziehen, denn ansonsten würden sich die Chancen auf Neugeschäft deutlich eintrüben. „Stabilität bedeutet auch Vertrauen. Im Umkehrschluss gefährdet Instabilität das Vertrauen. Also muss es gelingen, Stabilität statt Preis an die erste Stelle bei der Produktauswahl zu setzen“, stellt Michael Franke als langjähriger Kenner des BU-Marktes und Herausgeber des map-reports fest.

In den Jahren 2010, 2015 und 2016 hat die Ratingagentur Franke und Bornberg in ihren Studien zur BU-Stabilität bereits den Markt der BU-Versicherungen unter die Lupe genommen. „Dabei konnte jeweils aufgezeigt werden, dass bereits in der Vergangenheit einige Versicherer die Überschüsse im BU-Bestand angepasst haben, Kunden also eine höhere Prämie zahlen mussten oder Leistungen eingebüßt haben. Auf das Neugeschäft sind diese Anpassungen in der Regel nicht durchgeschlagen, was einen gewissen Beigeschmack geben kann,“ resümiert Reinhard Klages, Chefredakteur des map-reports. Dieses Konzept war auch Grundlage für die Neuauflage des BU-Stabilitätsrating des map-reports, das in diesem Jahr in die zweite Runde geht und aufzeigt, welche Versicherer für langfristig verlässliche Konditionen und damit für Zukunftsfähigkeit stehen.

Zwei Clubs von 27

Eine Gesamtbewertung erhielten 27 teilnehmende Gesellschaften. Für jedes Wertungskriterium wurde eine Kennzahl zwischen 0 und 100 vergeben, wobei 100 für Maximalerfüllung steht. Damit wurde bewertet, wie fähig die Unternehmen sind, ihr BU-Geschäft langfristig stabil zu betrieben. Für jeden Teilbereich sowie für die Gesamtbewertung zeigt der Stabilitätsindex das Verhältnis von erreichter Punktesumme zur möglichen Punktesumme. Die Ergebnisse der Teilbereiche werden gewichtetet und zu einem Gesamtindex zusammengeführt, der als wichtiger Indikator für langfristige Stabilität im Geschäftsfeld BU-Versicherung dient.

Am besten schnitt dabei die LV 1871 ab, die 86,7 % der Ziele erreichte. Auch der zweite Platz ging an Unternehmen aus München: Die Allianz erzielte 84,2 %. Auf dem Bronzerang befindet sich die Swiss Life mit 82,3 %, hauchdünn gefolgt von der Hannoverschen, die 82,2 % der Ziele erreichte. Die Plätze fünf und sechs gehen jeweils nach Dortmund: Die Continentale erreichte 81,3 %, der Volkswohl Bund 80,6 %. Alle diese sechs Versicherer erhielten damit die Bestnote mmm.

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