Moderne Banken schaffen – Gemeinsam statt gegeneinander

22.02.2019

Martijn Hohmann, CEO und Co-Gründer von Five Degrees / Foto: © Five Degrees

Banking sollte heute so unkompliziert sein wie ein Like bei Facebook oder eine Bestellung auf Amazon. Die großen Digitalunternehmen haben das Verhalten vieler Menschen nachhaltig verändert und besonders die junge Generation fordert einfache Lösungen. Auch beim Banking soll daher alles unkompliziert, mobil und flexibel steuerbar sein.

Diese Erwartungen rütteln die vertraute Welt für Banken gehörig durch und viele traditionelle Finanzinstitutionen hinken schon jetzt der digitalen Transformation hinterher. Auf der einen Seite reagieren Banken oft panisch und hilflos und setzen auf langjährige eigens entwickelte Softwarelösungen oder auf die Gründung eigener „Innovation Hubs“.  Dabei verzetteln sie sich jedoch oft im Klein-Klein anstatt ihr erfolgreiches Geschäftsmodell auf die digitale Welt zu übertragen. Auf der anderen Seite versprechen sich FinTechs von diesen neuen Anforderungen die Chance, traditionelle Banken zu ersetzen und geraten schnell in einen Höhenrausch. Dabei sind auch die jungen Stars der Branche nicht gegen die traditionellen Probleme des Bankengeschäfts immun.

Vor diesem Hintergrund tritt die Beziehung zwischen Banken und FinTech-Unternehmen in ein neues Licht. Um die modernen Kundenanforderungen bestmöglich erfüllen zu können, sollte hier vermehrt auf strategische Partnerschaften gesetzt werden als auf Konkurrenz. Denn nur gemeinsam lässt sich wirklich ein Wandel gestalten.

Alle in einem Boot

Banken und FinTechs sind natürlich in einem sehr ähnlichen Umfeld aktiv. Regulierungen und neue gesetzliche Vorgaben wie etwa die DSGVO betreffen sowohl die großen Häuser als auch die jungen Startups in der Finanzwelt. Geht es um Regulierungen und vor allem auch um Lizenzen, sollten FinTechs daher ruhig auf die Expertise von Banken setzen, diese Regelungen konform umzusetzen. Statt sich teuren Sachverstand extern einzukaufen, ist es für FinTechs oft sinnvoller über Schnittstellen mit großen Banken zu kooperieren. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und setzt mit der PSD2 Richtlinie die Öffnung von Schnittstellen voraus. Haben sich digitale Lösungen der Banken bewährt, können diese skaliert werden und in anderen Bereichen des Finanzmarktes, etwa dem Markt für Versicherungen, eingesetzt werden.

Damit mögliche Schwachstellen nicht in das eigene Banksystem geraten, müssen die Compliance- und IT-Abteilungen der Bankhäuser bei der genauen Umsetzung rechtlicher Vorschriften natürlich weiterhin ein wachsames Auge haben. So kann verhindert werden, dass Schwachstellen in das eigene Banksystem geraten.

Wie es den Banken gelingen kann, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen, lesen Sie auf Seite 2