"Mit uns sind Versicherungen nicht langweilig"

19.06.2019

Die Vorstände von asspario (von li. nach re.): Frank Löffler, Maximilian Buddecke und Holger Koppius / Foto: © asspario

finanzwelt: Warum habt ihr euch für den Standort Bad Kreuznach entschieden? Warum nicht Frankfurt oder München?

Holger Koppius: Wer uns kennt, weiß auch darum, dass wir eine enge Verbindung zu Bad Kreuznach haben. Bad Kreuznach ist nicht nur der Deckungskonzeptionärsstandort in Rheinland-Pfalz, sondern liegt sehr verkehrsgünstig, bietet eine gute Auswahl von Fachleuten attraktiven Konditionen und einen hohen Freizeitwert. Die Familie in München ist immer nur eine Webkonferenz oder ein Telefonat weit entfernt. Kreuznach passt zu uns.

finanzwelt:  Euer Markenauftritt ist sehr leger, eure Social Media Präsenz ist ebenfalls sehr locker. Sei es ein Hund in Sträflingskleidung oder eine Werbung mit einem Mafioso und dem Hinweis auf Schutzgeld. Steckt da ein Konzept dahinter und wie kommt das an?

Frank Löffler: Wir haben den Eindruck, dass viele unserer Postings sehr gut ankommen. Wenn eine Werbung Dich zum Schmunzeln bringt, haben wir alles richtig gemacht. Versicherungen sind langweilig, oft angestaubt und schwer verständlich. Wir versuchen das langweilige und angestaubte zu vermeiden und arbeiten auch daran, etwas verständlicher zu werden.

Maximilian Buddecke: Der Claim der asspario „Anders – aber mit Sicherheit sympathisch“ trifft es sehr gut. Das Team steht im Vordergrund. Unsere Partner kaufen unsere Produkte nicht bei der asspario, sondern bei Oliver, Andrea, Jeanette und Annika. Das asspario Team besteht aus Persönlichkeiten und wir geben den Kolleginnen und Kollegen den notwendigen Raum für die Persönlichkeiten.

finanzwelt: Zum Schluss interessiert mich noch eure Sicht auf die Entwicklung des Vermittlermarktes. Wo geht der Weg hin?

Maximilian Buddecke: Ich nehme hier immer gerne Bezug auf die Trendstudie Versicherungen 2020. Der Vermittlermarkt verändert sich und auch der Bedarf der Kunden. Es gibt zum Beispiel Kunden im Economy Bereich, wo schnelle einfache Prozesse im Vordergrund stehen und Kunden im Premium Segment, welche eine individuelle Beratung bevorzugen. In beiden Segmenten wird es Vermittler geben und wir wollen zusammen mit Ihnen die Probleme der Kunden lösen.

Holger Koppius:  Rund 40 % der Vermittler werden in den nächsten 10-15 Jahren ausscheiden. Der Markt wird nicht kleiner, zeigt aber, dass Versicherer ein zukünftiges Problem mit der Betreuung vor Augen haben. „Schnell, transparent und einfach – nach diesen Kriterien richtet sich der Kunde von Morgen den Informationssuch- und Konsumverhalten immer mehr aus.“ Betreuungsmodelle für hybride Kunden - Digitalisierung als Treiber für den neuen Zeitgeist, wird der neue Weg sein.

Frank Löffler: Der Markt wird nicht einfacher. Gerade kleine Vermittler ohne klares Konzept, ohne klare Spezialisierung werden es schwer haben. Die Versicherer sehen das Thema „Direktanbindung“ ohne nennenswerte Produktion und Bestand immer kritischer, der Wettbewerbsdruck durch die großen Internetplattformen steigt und Themen wie Provisionsdeckel, Regulierung und Digitalisierung machen den Arbeitsalltag für Vermittler nicht einfacher. Alles in allem – es bleibt spannend.

finanzwelt: Vielen Dank für das spannende und informative Gespräch!