Marktausblick zur Lebensversicherung: Stille Lasten schränken Flexibilität ein

18.06.2024

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Die deutschen Lebensversicherer können von höheren Zinsen und der Auflösung der Zinszusatzreserve (ZZR) profitieren. Allerdings schmälern stille Lasten und abfließende Einmalbeiträge die finanzielle Position der Branche. Auch deshalb wirkt sich der Zinsaufschwung erst langsam in der Nettoverzinsung der Kapitalanlagen aus, die derzeit unter dem Marktzins liegt. Dennoch können sich Kunden über erste Anstiege bei der Überschussbeteiligungen freuen. Bewegung in die Produktlandschaft wird die Anhebung des gesetzlichen Höchstrechnungszinses zum 01.01.2025 bringen. Das geht aus dem aktuellen Assekurata-Marktausblick zur Lebensversicherung 2024 hervor.

Lebensversicherer streben nach Zinserträgen

Unsichere Inflationsdaten bewegen die Europäische Zentralbank (EZB) aktuell zu einer zurückhaltenden Geldpolitik. Obwohl sie Anfang Juni den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt hat, liegt er mit 4,25 % noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Hiervon versuchen die Lebensversicherer in ihrer Kapitalanlage zu profitieren, wie eine aktuelle Assekurata-Befragung unter Asset Managern belegt. So plant ein Großteil der Unternehmen, seine Investitionsquote im Bereich der festverzinslichen Anlagen im Jahr 2024 auszuweiten. „Hierdurch versuchen die Gesellschaften, ihre Bilanz zu stärken und den Zinsertrag in ihren Anlageportfolios zu erhöhen, nachdem dieser über viele Jahre Niedrigzins deutlich nach unten gegangen ist“, erläutert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. Daneben favorisieren einige Manager auch alternative Anlagen im Bereich Private Equity und Infrastruktur. Aktien- und Immobilieninvestments hingegen werden insgesamt verhaltener eingeschätzt.