Logistikmarkt reagierte sehr unterschiedlich auf Corona

30.07.2020

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Rückgang außerhalb der Top-Regionen

Außerhalb der Big 5-Ballungsräume lag der Flächenumsatz mit 2,12 Mio. m² um 16 % unter dem Vorjahreswert und um 12 % unter dem fünfjährigen Durchschnitt. Auch hier war der Rückgang deutlich auf die Eigennutzer zurückzuführen, die ein Viertel weniger Umsätze generierten. Das Vermietungsvolumen sank hingegen „nur“ um 9 %. Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs liegt die insgesamt umsatzstärkste Region außerhalb der Top 5: Im Ruhrgebiet wurden ca. 350.000 m² Logistikfläche umgesetzt. Einen wesentlichen Anteil daran haben die Eigennutzerbauten des Logistikkonzerns DSV, der in Duisburg ca. 58.000 m² erbauen ließ und zwei Anmietungen durch Onlinehändler, die nun in Witten und Werne ca. 35.000 m² bzw. ca. 33.000 m² nutzen. Der zweitgrößte Flächenumsatz wurde in der Region Leipzig/ Halle generiert, wo ca. 211.000 m² Logistikfläche umgesetzt wurden. Ein gutes Drittel des Gesamtumsatzes der Region wurde durch die Anmietung eines Onlinehändlers in Kabelsketal erzielt, der nun ca. 74.000 m² nutzt. Außerhalb der Big 5 wurde dieser Deal nur durch den im ersten Quartal erfolgten Baubeginn eines ca. 90.000 m² großen Logistikzentrums in Zöllnitz bei Jena durch den Büroartikelhersteller Böttcher AG übertroffen. Den drittgrößten Flächenumsatz außerhalb der Top 5-Regionen erzielte die Region Nürnberg mit ca. 157.000 m².

Außerhalb der Top-Regionen ist der Einfluss des Bereich Transport, Verkehr und Lagerhaltung für den Gesamtumsatz noch größer: 40 % entfielen auf diesen Bereich, ganz knapp gefolgt von Handelsunternehmen, die für 38 % der Umsätze sorgten. Industrieunternehmen machten hingegen nur 19 % des Umsatzes aus. Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre hatte der Anteil noch ca. ein Drittel betragen.

„Insgesamt gingen rund 350.000 m² auf das Konto von Unternehmen aus dem Bereich E-Commerce, die nach wie vor auch außerhalb der Big 5 - Ballungsräume durch großflächige Anmietungen das Umsatzgeschehen prägen“, erklärt Frank Weber. Rund 70 %  aller Flächenumsätze und sogar 100 % des Umsatzvolumens in einer Größenordnung ab 40.000 m² wurden im ersten Halbjahr in Neubauten bzw. Projektentwicklungen getätigt. „Die geringe Flächenverfügbarkeit und die hohe Anmietungsquote in Neubauten und Projekten sprechen für einen resilienten, nachfragestarken Lager- und Logistikflächenmarkt“, so Weber abschließend. (ahu)