Logistikmarkt reagierte sehr unterschiedlich auf Corona
30.07.2020
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Große Unterschiede in großen Ballungsräumen
In den fünf größten Ballungsräumen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München konnte der Flächenumsatz gegenüber dem Vorjahr um 2 % zulegen und lag bei ca. 881.000 m², jedoch um jeweils ca. 10 % unter dem fünf- und zehn-Jahres-Schnitt. Jedoch gab es zwischen den Standorten zum Teil beträchtliche Unterschiede: So lagen die Umsätze in Berlin und Düsseldorf um 36 % bzw. 40 % unter dem Wert von 2019, in Frankfurt und Hamburg hingegen um 6 % bzw. 10 % im Plus. Der Großraum Frankfurt belegte mit 263.000 m² den Spitzenplatz unter den Big 5-Regionen. Hier waren u.a. 11 Abschlüsse über 5.000 m² zu verzeichnen, darunter der Baubeginn eines ca. 50.000 m² großen Logistikzentrums in Erlensee mit Lidl als Eigennutzer.
Deutlich zugelegt hat der Ballungsraum München, wo der größte Abschluss des ersten Halbjahres geniert wurde: Im östlich der bayerischen Landeshauptstadt gelegenen Parsdorf mietete ein Industrieunternehmen ca. 138.000 m². Insgesamt kommt die Region auf ein Umsatzvolumen von ca. 207.000 m², zweieinhalb Mal so viel wie noch ein Jahr zuvor.
„Unternehmen aus dem Bereich Handel und E-Commerce haben mit 56 % – nach 32 % im Vorjahr - den mit Abstand größten Anteil des Umsatzvolumens in den Ballungsräumen auf sich vereinen können“, führt Frank Weber aus. „Vor allem der stationäre Lebensmitteleinzelhandel und die Onlineanbieter haben in den zurückliegenden Krisenmonaten ihren Beitrag zur Sicherung der Versorgung geleistet und waren damit auch in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich präsenter als ohnehin üblich. Mittel- und langfristig gehen wir bei der Ausrichtung der Logistikstandorte von einer noch stärkeren Orientierung am Kunden aus, sei er ein Endverbraucher oder ein Unternehmen. Dies geht auch mit einer deutlichen Ausweitung der Lager- und Logistikkapazitäten einher“, so Weber weiter. In den fünf größten Ballungsräumen entfielen 20 % des Umsatzvolumens auf den Bereich Transport, Verkehr und Lagerhaltung. Der Großabschluss in Parsdorf trieb den Anteil, den Industrieunternehmen am gesamten Umsatzvolumen auf 13 %. Ein ebenso großer Anteil entfiel auf Abschlüsse von über 5.000 m². Von diesen gab es im ersten Halbjahr 35, elf weniger als im Vorjahreszeitraum, mit einem Umsatzvolumen von ca. 565.000 m².
In den Big 5-Regionen wurden bis Ende Juni ca. 250.000 m² neue Lagerfläche fertiggestellt, ca. 100.000 m² weniger als noch ein Jahr zuvor. Zum Zeitpunkt der Fertigstellungen waren ein Drittel der Objekte noch ohne Mieter. Bei ähnlicher Verfügbarkeitsquote waren Mitte 2020 weitere rund 1,04 Mio. m² im Bau mit Schwerpunkt in den Regionen Hamburg, Berlin und Frankfurt.
Wie bei den Wohnungsmieten so steht München auch bei Logistikimmobilien ganz oben: Hier müssen Nutzer pro Quadratmeter bis zu 7,10 Euro bezahlen, 70 Cent mehr als in Hamburg, in Frankfurt sind es 6,20 Euro/m². In Berlin und Düsseldorf beträgt die Spitzenmiete nur 5,50 Euro/m².
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