Lieber Herr Stromberg, ... / Fortsetzung

27.02.2014

„Stromberg – Der Film“

**Kaum zu glauben, aber wahr! **Bernd Stromberg, Leiter der Abteilung Schadensregulierung (Buchstaben M bis Z) der Capitol Versicherung AG, hat sich nach wochenlanger Überredung durch die Redaktion der finanzwelt dazu bereit erklärt, führenden Persönlichkeiten aus der deutschen Versicherungsbranche Rede und Antwort zu stehen.

Zwischen Filmdreh, Kinostart und dem alltäglichen Bürowahnsinn hat uns Bernd Stromberg einige Minuten seiner wertvollen Zeit geschenkt. „Stromberg – Der Film" ist am 20. Februar in den deutschen Kinos gestartet und wird voraussichtlich so wichtig wie „Star Wars" werden. Mindestens.

Stromberg wurde interviewt von:

Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender Zurich Gruppe Deutschland

Bernd O. Engelien, Leiter Unternehmenskommunikation Zurich Gruppe Deutschland

Werner Gremmelmaier, Vertriebsvorstand uniVersa

Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender IDEAL Versicherungsgruppe

Torben Schilling, Leiter Marketing ZEUS Vermittlungsgesellschaft

Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler, ehemals Vertriebsvorstand Zurich Gruppe Deutschland

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Torben Schilling:** Bei welchem Song haben Sie Tränen in den Augen und warum?

Stromberg: „Ich war noch niemals in New York …" von Udo Jürgens. Erstens weil es stimmt und zweitens weil das lief, als ich vom Scheidungstermin kam. Gott, war ich da glücklich…

Ralph Brand: Will ein Versicherer die Kunden genau verstehen, sollte die Mitarbeiterschaft ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. Wie fördern Sie die Vielfalt in der Belegschaft?

Stromberg: Ich habe schon genügend Schlafmützen, geistig Fußlahme und sogar Frauen in der Belegschaft. Das ist wie wenn Sie in einen Zerrspiegel auf dem Jahrmarkt gucken. Das kann ich nicht auch noch fördern wollen.

Werner Gremmelmaier: Welche Kommunikationsmaßnahmen der Capitol Versicherung sind aus Ihrer Sicht Ausbaufähig?

Stromberg: Betriebsinterne. Was da in unserem hausinternen Käseblatt steht hat mit Kommunikation soviel zu tun, wie der Wendler mit Musik.

Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Das Image der Branche Versicherungen ist im Gegensatz zu anderen Branchen schlecht. Tragen Sie eine Mitschuld daran?

Stromberg: Nein, ich bin ja nicht bei der ERGO, sondern der Capitol. Incentive heißt bei uns, es gibt bunte Kugelschreiber und einen halben Tag Urlaub. Außerdem: Wenn man sich die jüngste Entwicklung beim ADAC anguckt, muss man sagen, sieht's in anderen Branchen auch nicht besser aus, die halten nur besser dicht.

Torben Schilling: Wenn Sie als Versicherung wiedergeboren werden würden, was für eine Art Versicherung wären Sie?

Stromberg: Feuerversicherung. Einfach, weil ich ein heißer Typ bin, der durch seine hitzige Art oft Schaden verursacht.

Werner Gremmelmaier: Wie beurteilt Sie eigentlich Ihr Team? Was wären deren drei Hauptsubstantive, Sie zu beschreiben?

Stromberg: Ich bin eher ein Typ für Adjektive. Locker, lustig, leicht zu haben. Aber eben oft auch manchmal seriös. Je nachdem.

Bernd O. Engelien: Sie haben kurzzeitig auch Erfahrungen im Außendienst gesammelt. Welche davon waren prägend?

Stromberg: Einfach alle und alle waren schlecht. Die Leute sollen sich alle einen Termin geben lassen, dann kann man sie abwimmeln. Ein ambulantes Büro ist nicht meine Vorstellung von geregelter Arbeit.

Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Machiavelli hat mal ein Buch mit Tipps für seinen Fürsten geschrieben. Das ist ja heutzutage völlig veraltet. Was raten Sie als Chef von heute den echten Chefs von heute um nach vorn zu kommen?

Stromberg: Lernen Sie vom Besten, also von mir. Stromberg Staffel 1 - 5, jetzt im Handel.

Bernd O. Engelien: In der Folge „Mobbing" fallen Sie durch Ihre profunden Italienisch Kenntnisse auf. Sind Fremdsprachen wichtig für eine steile Karriere?

Stromberg: Na sicher. Als Chef musst du verstehen, was deine Mitarbeiter sich so zusammenstammeln. Das ist als musst du 1001 Sprache sprechen, so wie die Apostel vom Jesus als der heilige Geist über die kam. Ist ja auch ne Weltfirma draus geworden.

Ralph Brand: Welche Rezepte haben Sie als Führungskraft, um Mitarbeiter zu Höchstleistung zu motivieren?

Stromberg: Auf den Hauptfriedhof bringen Sie auch keine Höchstleistung, egal was Sie für Maßnahmen ergreifen oder für Seminare belegen. Vergessen Sie das mit der Höchstleistung.

Rainer M. Jacobus: Was fällt Ihnen zum Wort „Mitarbeitermotivation" spontan ein?

Stromberg: Lesen Sie „Arbeit macht Arbeit", gerade auf den Markt gekommen. Da steht alles drin. Und ich meine alles!

Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Was fällt ihnen zum Wort „Betriebsrat" spontan ein?

Stromberg: Leute ohne Hobbies, Freunde oder Privatleben. Wer bei Streiks seit Jahren Särge trägt oder Trillerpfeifen, hat keine Phantasie und ist deswegen im Betriebsrat gut aufgehoben.

Rainer M. Jacobus: Wo sehen sie sich selbst in 5 Jahren?

Stromberg: Im Fernsehen.

Ralph Brand: Womit kann man Sie am besten motivieren?

Stromberg: Als Chef musst du dich sich selbstmotivieren können. Als Chef musst du auch Spannungen aushalten können und wenn die Luft mal wieder zum schneiden ist, musst du ein Messer mitnehmen.

Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Wenn Sie eine Versicherungsart erfinden dürften, welche wäre das?

Stromberg: Man müsste Glück versichern können. Da wären exorbitante Prämien möglich.

Torben Schilling: Wie würden Sie einem Außerirdischen erklären, was die Capitol Versicherung den ganzen Tag so tut?

Stromberg: Einem Außerirdischen würde ich ganz andere Sachen erklären. Kein Außerirdischer wird sich für die Capitol interessieren. Nicht mal ein Irdischer tut das, es sei denn er "arbeitet" da.

Stromberg live - Onlineausgabe 01/2014