Kryptoregulierung – das Ende oder der Anfang?

15.12.2022

Paul Pöltner, Krypto- und Blockchain Experte bei Gubbi AG / Foto: © Gubbi AG

finanzwelt: Das hört sich sehr positiv an. Wollen Sie mal die Kryptoverwahrung ausführen, wie sehen Sie diese denn? Haben Sie eine Empfehlung, welches Wallet ist das richtige? Pöltner: Im Krypto-Bereich ist die Verwahrung immer ein heißes Thema, weil man auf der einen Seite die Freiheit hat alles bei sich zu halten, ohne einen Dritten einbinden zu müssen. Auf der anderen Seite hat man dann aber auch das Risiko, dass man den Zugriff darauf verliert. Gubbi ist meine Empfehlung mit ihrem Partner Tangany, lizensierter Kryptoverwahrer, mit hohen Sicherheitsstandards in der Verwahrung.

finanzwelt: Lassen Sie uns noch zu Österreich kommen. Sie sind jetzt für ein deutsches Unternehmen, der Gubbi AG, tätig. Weshalb kommt man nach Deutschland als erfahrender Kryptoexperte? Ist das der attraktivere Standort oder ist das Unternehmen, für das Sie tätig sind so interessant gewesen? Pöltner: Beides. Mit Gubbi wird ein Unternehmen aufgebaut, in dem sehr viel Expertise von Beginn an vertrauensvolle Lösungen sehr zielstrebig in den Markt bringen, was ganz meiner Mentalität entspricht. Zusätzlich zeigt sich in Deutschland, dass es ein sehr großes Interesse und eine Offenheit gegeben über der Technologie gibt und damit die Chancen, die dadurch geboten werden, gut genutzt werden können.

finanzwelt: Lassen Sie uns noch auf zwei Themen kommen, eWpG und MICA. Das sind zwei Regulierungen in Deutschland und in Europa. Wie bewerten Sie die Regulierungsmaßnahmen? Nimmt das zu – und wird es eher dadurch unattraktiv für Investoren? Pöltner: Regulierung hat immer zwei Seiten. Auf der einen Seite schafft es Vertrauen am Markt, weil es klare Regelungen gibt. Auf der anderen Seite werden die Geschäftsmöglichkeiten eingeschränkt, was zu einem Wettbewerbsnachteil führen kann. Mit den jetzt entstehenden Regulierungen wird sicherlich ein sehr wichtiger Schritt gesetzt. Die Hauptfrage wird jedoch dann die Implementierung sein. Für Investoren bedeutet es klare Spielregeln, damit wird es für Investoren sicherlich sehr attraktiv bleiben.

finanzwelt: Wenn wir das Thema FTX nochmals aufnehmen, würden Sie Herr Pöltner dann sagen, dass die Regulierungen genau der richtige Weg sind und der Standort Deutschland für Kunden in der Investition in nachhaltige Token attraktiv ist? Pöltner: Grundsätzlich ja, weil damit wieder Vertrauen im Markt geschaffen wird. Für den Standort Deutschland wird es dann aber wichtig sein, dass die Umsetzung in einer Form erfolgt, dass es für Unternehmen auch umsetzbar bleibt. Vor allem für neue Geschäftsmodelle, die oft ein großes Potential in der Zukunft haben, aber am Beginn noch viel ausprobieren müssen, sind hohe Regulierungen immer schwierig zu greifen. Regulierung kostet sehr viel Geld und wenn das Geschäftsmodell erst getestet werden muss, dann ist es manchmal schwierig den richtigen Grad an Regulierung zu finden. Damit steht und fällt es, wie die Umsetzung der Regulierung erfolgt.

Wir werden die Auführungen verfolgen und sind gespannt auf viele Projekt Ihrerseits, denn es war ein spannendes Interview, vielen Dank nochmals Herr Paul Pöltner.

Danke auch für das Interview. (fw)