Krise trifft Offene Immobilienfonds

09.06.2021

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Konjunktur als entscheidender Faktor

Die mittel- und langfristigen Auswirkungen von Corona auf die konjunkturelle Entwicklung und auf die Immobilienmärkte sind laut Scope die relevantesten Risikotreiber für die Offenen Immobilienfonds. Vor allem das Ausmaß und die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung im zweiten Halbjahr vor allem in Europa und Nordamerika maßgeblichen Einfluss auf die Vermietungsaktivitäten (vor allem bei Projektentwicklungen), mögliche Mieteinnahmenausfälle und Immobilienbewertungen der Fonds. Im vergangenen Jahr ist deren Vermietungsquote um ca. 1,7 Prozentpunkte auf 94,3 % gesunken, womit ein seit 2011 anhaltender Aufwärtstrend gestoppt wurde. Dieser dürfte auch nicht so schnell wieder aufgenommen werden: So erwarteten in einer von Scope jährlich unter Asset Managern durchgeführten Umfragen 44 % der Teilnehmer sinkende bzw. stagnierende Vermietungsquoten, mit einem Anstieg rechneten lediglich 12 %.

Auch wenn der coronabedingt geförderte Trend zum Home Office dauerhaft negative Auswirkungen auf die Rentabilität von Büroimmobilien haben wird, geht Scope aktuell nicht davon aus, dass die Leerstände im Class-A-Bürosegment, das einen Großteil des Portfolios ausmacht, dauerhaft ansteigen werden. Dafür spräche auch die relative Preisstabilität in diesem Segment. Vom Risiko dauerhafter Leerstände seien vor allem Immobilien in weniger attraktiven Lagen betroffen.

Mehr Informationen über Nachhaltigkeit

Laut Scope bestimmen die Anforderungen der EU-Taxonomie und der Offenlegungsverordnung zunehmend die strategische Ausrichtung der Fondsmanager, um Immobilienportfolios zukunftsfähig zu machen.

Das Gros der offenen Immobilienfonds strebt die Einstufung als sogenannter Artikel 8-Fonds und somit als nachhaltiger Fonds an. Bislang haben bereits sieben Fonds für Privatanleger dies erreicht. Bezüglich des wichtigsten Indikators für die Nachhaltigkeit der offenen Immobilienfonds, nämlich dem CO2-Ausstoß, gibt es laut Scope in Bezug auf die Transparenz noch Luft nach oben, wenn auch nicht mehr so viel wie früher: So stellten die Asset Manager der Ratingagentur nur für 72 % der Objekte Daten zum CO2-Ausstoß zu Verfügung, eine Verbesserung von 18 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. (ahu)