Krise als Chance für "Aktives Grundeinkommen"?
16.09.2020
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‚Aktives Grundeinkommen‘ statt Arbeitslosengeld
Mit dem „Aktiven Grundeikommen“ nach dem Gradido-Modell kann jeder Mensch mit selbst gewählten Tätigkeiten für das Gemeinwohl eine Grundsicherung erzielen. Zudem hat er die Möglichkeit, seine eigenen Fähigkeiten in ganz neuer Weise auszuloten um bei Bedarf einen neuen Weg einzuschlagen. „Anstelle des Gefühls, gescheitert zu sein – der Existenzangst und Furcht vor drohender gesellschaftlicher Isolation – sollen die Menschen Freude an der persönlichen Entfaltung entwickeln, Glauben in die eigenen Fähigkeiten und Lust auf einen Neubeginn“, führt Hückstädt aus.
Als Aktives Grundeinkommen sollen jedem Menschen monatlich 1.000 Gradido (GDD) der Gemeinwohlwährung als Grundeinkommen zustehen. Ein Gradido entspricht dem Wert eins Euros. Im Gegensatz zum viel diskutierten „Bedingungslosen Grundeinkommen“ müssen sich die Menschen dafür mit ihren individuellen Möglichkeiten in die Gemeinschaft einbringen, um es zu erhalten. Maximal werden monatlich 50 Stunden mit jeweils 20 GDD vergütet. Diese Summe versteht sich als Sockelbetrag, zusätzlich zu anderen Einnahmequellen.
"Bedingungslose Teilhabe" zum Erproben und Entfalten
Durch das „Aktive Grundeinkommen“ wird die „Bedingungslose Teilhabe“ am Leben in der Gesellschaft gesichert. Das bedeutet konkret, dass sich jeder mit seinen Neigungen und Fertigkeiten dort einbringen kann, wo es ihm am besten passt. So sind praktische, künstlerische und kreative Tätigkeiten ebenso willkommen wie die Übernahme sozialer Aufgaben. Die Grundidee der ‚Bedingungslosen Teilhabe‘ ist es, dass jeder sich mit seinen ganz persönlichen Talenten einbringen kann, um die Gemeinschaft zu stärken und zugleich sein eigenes Potential optimal zu entfalten. So kann er oder sie den bestmöglichen Weg ins Berufsleben oder für eine Kursänderung finden. Ganz explizit soll die ‚Bedingungslose Teilhabe‘ auch der Entfaltung neuer Ideen, Visionen und Skills dienen, die die Menschheit gerade jetzt so dringend braucht.
Krisensicherheit dank Dreifachen Wohls
Das ethische Grundprinzip des Gradido basiert darauf, das Wohl des Einzelnen mit dem der Gemeinschaft und dem großen Ganzen – im Sinne von Natur und Umwelt – in Einklang zu bringen. Daher werden für jeden Menschen dieser Welt monatlich insgesamt 3.000 Gradido geschöpft. Hiervon geht ein Drittel an jeden Bürger als „Aktives Grundeinkommen“, das zweite Drittel erhält der Staat für seine Dienste an der Allgemeinheit und das dritte Drittel kommt einem Ausgleichs- und Umweltfonds zugute, der die Sanierung der ökonomischen und ökologischen Altlasten ermöglicht. Somit stünden für staatliche Leistungen und das Gesundheitssystem mehr Geld als bislang zur Verfügung – und das ohne dass der Staat Schulden aufnehmen oder Steuern erheben müsste.
„Nachdem die bevorstehende Insolvenzwelle die Existenz so vieler Menschen bedrohen könnte, sind neue Lösungen jetzt unverzichtbar. Die Zeit ist reif für Gradido, und wir sehen es als unsere Verantwortung, dieses Modell in die politische Diskussion einzubringen“, betont Hückstädt. „Mit dieser an den Prinzipien der Natur orientierten Lösung können wir jetzigen und künftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft sichern“, ergänzt seine Partnerin Margret Baier. (ahu)